Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2007-973940
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Inkontinenz nach Barium-Doppelkontrasteinlauf - Ballonkatheter nicht besser als herkömmlicher Katheter
Publication History
Publication Date:
05 April 2007 (online)
Radiologen aus Schottland untersuchten kürzlich, wie eine Inkontinenz bei einem Barium-Doppelkontrasteinlauf besser verhindert werden kann: mit einem Ballon- oder einem Standardkatheter. Sie fanden in ihrer Studie heraus, dass Retentions-Ballonkatheter konventionellen Kathetern nicht überlegen sind. AJR 2006; 187: 702-705
G. Low et al. untersuchten im Rahmen ihrer prospektiven randomisierten Studie 102 Männer und 121 Frauen zwischen 50 und 94 Jahren. Sie führten bei 113 Patienten einen Barium-Doppelkontrasteinlauf mit einem Ballonkatheter durch, bei 110 Studienteilnehmern einen Barium-Doppelkontrasteinlauf mit einem konventionellen Katheter. Mittels Fluoroskopie wurde die korrekte Lage des Katheters bestätigt, bevor Barium appliziert wurde. Verwendeten die Radiologen einen Ballonkatheter, pumpten sie ihn so weit auf, wie ihn die Patienten tolerierten. Eine Barium-Inkontinenz wurde entweder als Grad A (führte nicht zum Abbruch der Untersuchung) oder als Grad B (Untersuchung musste abgebrochen werden) klassifiziert.
26 Patienten (23%), die mit dem Ballonkatheter untersucht wurden, hatten eine Barium-Inkontinenz, darunter 22 (19%) vom Grad A und 4 (3,5%) vom Grad B. Von den Studienteilnehmern der Standardkatheter-Gruppe trat bei 31 Patienten (28%) eine Barium-Inkontinenz auf, bei 24 (21,8%) vom Grad A und bei 7 (6,4%) vom Grad B. Wie häufig eine Inkontinenz auftrat, unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht (p = 0,54).
16 Patienten (7,2%) hatten früher schon einmal unter einer fäkalen Inkontinenz gelitten. Von diesen entwickelten fast alle (15 Patienten) eine Barium-Inkontinenz, in 7 Fällen (44%) vom Grad B. 10 Studienteilnehmer (4,5%) erhielten während des Eingriffs Spasmolytika. Von diesen bekamen 5 Patienten eine Grad-A- und einer eine Grad-B-Inkontinenz. Während der Untersuchung traten keine größeren Komplikationen auf, insbesondere kein rektales Trauma und keine Perforation.