Rofo 2007; 179 - WS_117_3
DOI: 10.1055/s-2007-976752

Ist die intraarterielle Fibrinolyse bei vertebrobasilären Thrombosen noch zeitgemäss?

H Brückmann 1, T Mayer 1
  • 1KlinikumLMU München, Neuroradiologie, München

Im vorderen Hirnkreislauf hat die intravenöse Thrombolyse erheblich an Bedeutung zugenommen.

Bislang war die intraarterielle Fibrinolyse im hinteren Hirnkreislauf bei akuten vertebrobasilären Thrombosen der Goldstandard. Hiermit konnte eine Rekanalisationsrate von ca 65% erreicht werden. Mechanische Thrombektomieverfahren erhöhen deutlich die Rekanalisationsrate auf über 90%.

Wir empfehlen heute:

  • bei caudalen vertebrobasilären Thrombosen die Absaugmethode; nur so gelingt es die meist langstreckigen Thromben zu entfernen. Anschließend wird die zugrundeliegende Basilarisstenose stentgeschützt unter Tirofiban behandelt.

  • bei kurzstreckigen Embolien im distalen Basilarisdrittel empfehlen wir die Entfernung des Embolus mit einem Retriever unter „Flow-reversal“.Alternativ kann hier auch die lokale intraarterielle Fibrinolyse eingesetzt werden.

Lernziele:

Darstellung der Indikation zur endovaskulären Behandlung bei vertebrobasilären Thrombosen und der neuen Behandlungstechniken.

Korrespondierender Autor: Brückmann H

KlinikumLMU München, Neuroradiologie, Marchioninistr, 81377 München

E-Mail: hartmut.brueckmann@med.uni-muenchen.de