Rofo 2007; 179 - VO_208_3
DOI: 10.1055/s-2007-976853

Dual-source CTA der Koronarien – herzfrequenzabhängige Verschiebungen des optimalen Rekonstruktionsintervalles innerhalb des Herzzyklus und ihre Auswirkungen auf den Einsatz des sog. EKG-Pulsing

K Anders 1, U Ropers 1, T Pflederer 1, D Ropers 1, A Küttner 1, S Achenbach 1, W Bautz 1
  • 1Universitätsklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Der optimale Rekonstruktionszeitpunkt für die bewegungsartefaktfreie Darstellung der Koronarien ist abhängig von der Herzfrequenz; die Möglichkeit einer a-priori Abschätzung ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für den effektiven Einsatz EKG-adaptierter Röhrenstrommodulation (EKG-Pulsing) zur Dosisreduktion. Hierbei wird nur in dem Bereich des Herzzyklus, der aller Wahrscheinlichkeit und Erfahrung nach zur Bildrekonstruktion herangezogen wird, der Röhrenstrom auf das nötige Level angehoben. Ziel der vorliegenden Auswertung ist die Bestimmung der optimalen Rekonstruktionsphase für die Dual-source CT-Angiographie (DSCTA) der Koronarien mit einer Zeitauflösung von 83ms. Methode: 150 Patienten (Herzfrequenz 37–116 Schläge/min, MW 68±15/min, ≥75/min: n=40) wurden bisher mittels DSCTA (120kV, 360–400mAs/rot, Kollimation 64×0.6mm, Rotationszeit 330ms, zwei um 90° versetzte Röhren/Detektoren) mit einer frequenzunabhängigen zeitlichen Auflösung von 83ms für Halbscanrekonstruktionen untersucht (1/4 Rotation pro Röhre).

Es wurden Bildstapel à 0,75mm (Inkrement 0,5mm) rekonstruiert und bzgl. Bewegungsartefakten und der optimalen (zur Befundung herangezogenen) Rekonstruktionsphase bzw. ihrer Lage im Herzzyklus analysiert. Ergebnis: Alle Scans ergaben diagnostische Bildqualität ohne wesentliche Bewegungsartefakte. Bei 114 Patienten war eine einzelne Rekonstruktion zur Befundung der Koronarien ausreichend. Bei einer Frequenz ≤75/min (n=91) wurden diastolische Rekonstruktionen bevorzugt: 65% R-R in 10%, 70% R-R in 57%, 75% R-R in 24% der Fälle.

Bei Frequenzen >75 bpm wurden Rekonstruktionen von 35% bis 75% R-R verwendet, in 5/8 Fällen mit einer Frequenz >90/min, war 45% R-R die Rekonstruktionsphase der Wahl.

Bei 36 Patienten war eine einzelne Rekonstruktion nicht ausreichend. Schlussfolgerung: Die verbesserte Zeitauflösung in der DSCTA erlaubt nicht-invasive koronare Bildgebung ohne relevante Bewegungsartefakte auch bei hohen Herzfrequenzen. Ein enges Pulsingfenster (70% RR +/- 5%) ist für Patienten mit einer Frequenz <75/min zu empfehlen; die Auswertung wird fortgesetzt, um die optimale Platzierung des Rekonstruktions- und somit des Pulsingfensters bei Patienten mit einer Frequenz >75/min zu evaluieren. Möglicherweise muss hier weiterhin ein längeres Intervall verwendet werden, um stets diagnostische Bildqualität zu gewährleisten.

Korrespondierender Autor: Anders K

Universitätsklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: Katharina.Anders@idr.imed.uni-erlangen.de