Rofo 2007; 179 - VO_219_4
DOI: 10.1055/s-2007-976919

Reststenoserate nach Stentangioplastie der A. carotis in Korrelation zum Verkalkungsgrad der Stenose

E Demirel 1, C Vockelmann 1, A Witteler 1, V Wilkesmann 1, K Mathias 1
  • 1Klinikum Dortmund gGmbH, Radiologie, Dortmund

Ziele: Ziel dieser retrospektiven Arbeit war es, die Abhängigkeit der verbliebenen Reststenose nach Stentangioplastie der A. carotis mit dem Ausmaß der Verkalkung der Stenose zu überprüfen. Methode: Dazu wurden 20 Patienten ausgewertet, bei denen aufgrund einer hochgradigen Stenose eine Stentangioplastie der A. carotis durchgeführt wurde und präinterventionell eine CT-Angiographie der supraaortalen Gefäße vorlag.

Das Kalkvolumen wurde semiquantitativ anhand der CT-Angiographie an einer Advantage Workstation 4.2 (GE) mittels eines automatisierten Auswerte-Tools bestimmt. Zusätzlich wurde auf den transversalen Aufnahmen die größte Zirkumferenz der Verkalkung als Zeitintervall am Uhrenmodell gemessen.

Es wurden nur die Patienten in die Studie einbezogen, bei denen die Stentangioplastie standardisiert mit Vordehnung mit einem 4mm-PTA-Ballon und Nachdehnung mit einem 5mm-PTA-Ballon durchgeführt wurde.

Die Auswertung der Angiographie und Bestimmung des Reststenosegrades erfolgte durch zwei Radiologen nach der NASCET-Methode. Ergebnis: Die mittlere Reststenoserate nach Stentangioplastie lag bei 5,3±10,2% (max. Reststenose: 21,3%).

Die am Uhren-Modell bestimmte Zirkumferenz der Kalkplaques entsprach im Mittel 4,5 Std.

Sowohl bei größeren Kalkvolumina als auch bei größerer Zirkumferenz des Kalkplaques in der Stenose verbleibt bei standardisierter Durchführung der Stentangioplastie eine höhere Reststenoserate. Die Abhängigkeit sowohl zwischen Kalkvolumen und Reststenose (p=0,031) als auch Zirkumferenz des Plaques und Reststenose (p=0,010) zeigt eine statistische Signifikanz, wohingegen der präinterventionelle Stenosegrad auf die verbliebene Reststenoserate keinen statistisch signifikanten Einfluss hat (p=0,230). Schlussfolgerung: Der Verkalkungsgrad der Karotisstenose, sowohl hinsichtlich Kalkvolumen als auch Zirkumferenz der Kalzifikation, hat bei der endovaskulären Therapie einen negativen Einfluss auf die Reststenoserate.

Die Stentangioplastie der Karotisstenose ist bei einer höhergradig kalzifizierten Stenose dennoch mit einem hämodynamisch ausreichenden Ergebnis durchführbar.

Korrespondierender Autor: Demirel E

Klinikum Dortmund gGmbH, Radiologie, Beurhausstr. 40, 44137 Dortmund

E-Mail: e.demirel@do-radiology.de