Rofo 2007; 179 - VO_224_5
DOI: 10.1055/s-2007-976963

3 Tesla-MR-Bildgebung: Ist die Bright-Lumen MR-Kolographie mit der Dark-Lumen MR-Kolographie vergleichbar?

B Saar 1, JM Gschossmann 1, B Seifried 1, P Netzer 1, P Vock 1
  • 1Universität Bern, Institut f. Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie, Bern

Ziele: Evaluation der Dark-Lumen und Bright-Lumen MR-Kolographie unter Verwendung höherer Feldstärke (3.0 Tesla). Methode: 27 Patienten (15m, 12 w, Alter 22–87 Jahre) unterzogen sich einer MR-Kolographie (MRC), danach erfolgte die konventionelle Koloskopie (CC). Bei allen Patienten bestand eine klinische Indikation zur CC. Die MRC wurde an einem 3 Tesla Gerät (Magnetom TRIO, Siemens) durchgeführt. Die Darmdistension erfolgte mittels Leitungswasser. Zur Bright-Lumen MRC wurde zunächst eine T2-gewichtete HASTE-Sequenz (Half-Fourier Acquisition Single-Shot Turbo Spin Echo, multi breathhold, Schichtdicke 5mm, überlappend) durchgeführt. Im Anschluss wurde eine weitere T2 gewichtete 3D-GRE (3D-True FISP, Schichtdicke 2,5mm, parallel imaging (iPAT, Faktor 2, Atemanhaltetechnik) jeweils in Bauchlage akquiriert. Danach wurden beide Sequenzen in Rückenlage wiederholt, um auch Areale gefangener Luft beurteilen zu können. Für die Dark-lumen MRC wurde eine T1 gewichtete 3D-GRE VIBE (volume interpolated breathhold sequence), iPAT 2–3, Schichtdicke 1,5–1,8mm) nativ und nach KM-Injektion (GD-BOPTA 0,2 mmol/kg) nur in Bauchlage akquiriert. Es erfolgte eine prospektive Auswertung der MRC. Referenzstandard war die CC. Ergebnis: Die MRC bei 3,0 T wurde bei allen Patienten komplikationslos erfolgreich durchgeführt. Die CC fand 27 Polypen and 3 Karzinome. Die HASTE-Sequenz zeigte eine gute Bildqualität, jedoch wurden Läsionen unter 2cm Größe nicht detektiert. Die True FISP fand bei höherer Ortsauflösung und der Möglichkeit der multiplanaren Rekonstruktion alle Läsionen über 1,5cm Größe. Die Dark-Lumen MRC stellte alle Läsionen sicher dar, nur 4 Polypen kleiner 5mm wurden nicht nachgewiesen. Schlussfolgerung: Die Dark-Lumen MRC ist der Bright-Lumen MRC überlegen. Eine hohe Ortsauflösung sowie ein hoher Kontrast zwischen Kolonlumen und Kolonwand ist für das Verfahren erforderlich.

Korrespondierender Autor: Saar B

Universität Bern, Institut f. Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie, Freiburgstr., 3010, Bern

E-Mail: Bettina.Saar@insel.ch