Rofo 2007; 179 - VO_302_8
DOI: 10.1055/s-2007-976982

Zeitlich und räumlich hoch aufgelöste kontrastverstärkte 3D MRA (TWIST) der Karotiden: Erste klinische Erfahrungen

JM Theysohn 1, S Maderwald 1, FM Vogt 1, SC Ladd 1, B Ucan 1, J Barkhausen 1, M Schmidt 2, HH Quick 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Erlangen

Ziele: Evaluierung einer zeitlich und räumlich hoch aufgelösten kontrastverstärkten 3D-MRA Sequenz (TWIST) für die Darstellung der Karotiden. Methode: 18 Patienten (11Männer, 7 Frauen, mittleres Alter:52J.) wurden auf zwei 1,5-Tesla Systemen (Magnetom Avanto und Espree, Siemens Medical Solutions, Erlangen) mithilfe einer 12-Kanal Kopfspule und einer 4-Kanal Nackenspule untersucht. Die automatische Kontrastmittelinjektion (0,1 mmol/kg Gadovist®, Schering, Berlin) erfolgte mit einer Flussrate von 3ml/s. Die Evaluation der TWIST-Sequenz erfolgte mit zwei Zielsetzungen: (A) zur Optimierung der zeitlichen Auflösung wurden in 12 Patienten 20 konsekutive T1-gewichtete 3D TWIST-Datensätze gesammelt (TR/TE 3,37/1,25ms, Flipwinkel 25°, Matrix 320×288, Voxelgröße 1,2×1,1×1,2 mm3, 48 Schichten, GRAPPA Faktor 2, akquirierte/interpolierte zeitliche Auflösung 2,4/0.8s; (B) zur Optimierung der räumlichen Auflösung wurden in 6 Patienten 6 konsekutive T1-gewichtete 3D TWIST-Datensätze gesammelt (TR/TE 3,89/1,56ms, Flipwinkel 25°, Matrix 384×384, Voxelgröße 0,8×0,8×0,8 mm3, 96 Schichten, GRAPPA Faktor 2, akquirierte/interpolierte zeitliche Auflösung 18/9s.

Bei der Akquisition der TWIST-Daten wird zunächst ein initialer nativer vollständiger TWIST-Datensatz aufgenommen, der von (A) 19 bzw. (B) 5 3D-TWIST-Datensätzen gefolgt wird, bei denen für jeden Datensatz nur ein zylindrisches zentrales Teilvolumen des k-Raums periodisch vollständig ausgelesen wurde bei Untersampling des äußeren Mantels, von dem nur jeder n-te Punkt erfasst wird. Die fehlenden n-1 Punkte der äußeren Zone werden von den jüngsten TWIST-Datensätzen übernommen, die die benötigte Information enthalten. Die 3D MRA-Datensätze wurden hinsichtlich Bildqualität und Darstellbarkeit vaskulärer Details untersucht. Ergebnis: Die dynamische Darstellung der Karotiden war in allen 18 Patienten erfolgreich. (A) Die hohe zeitliche Auflösung (<1s) erlaubte die Visualisierung des Ein- und Ausflusses des KM. (B) Es entstanden räumlich hochaufgelöste Bilder ohne venöse Überlagerung und ohne Atemartefakte. Die Begutachtung der Karotiden und Ihrer Seitenäste

war gut möglich. Schlussfolgerung: Der Einsatz der zeitlich und räumlich hoch aufgelösten 3D MRA TWIST-Sequenz in der Darstellung der Karotiden liefert morphologische und funktionelle Informationen und scheint damit besonders vielversprechend zur Visualisierung des Blutflusses in den Karotiden bzw. der Identifikation von Flussverzögerungen und somit hämodynamisch relevanten Karotis-interna-Stenosen.

Korrespondierender Autor: Theysohn JM

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45130 Essen

E-Mail: jens.theysohn@uni-duisburg-essen.de