Rofo 2007; 179 - VO_306_4
DOI: 10.1055/s-2007-977010

Elektrophysiologisch gesicherte intrakardiale Ablation unter Echtzeit-MR-Kontrolle

A Koops 1, B Lutomksy 1, M Steinke 1, R Karst 1, J Grässner 1, S Willems 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Ziel war die Evaluation der Machbarkeit einer intrakardialen Ablation am kavotrikuspiden Isthmus im interventionellen MRT mittels Tierversuch sowie der elektrophysiologische Nachweis der funktionellen Effektivität der Isthmusblockade durch intrakardiale Potentialableitung. Methode: Ein steuerbarer, bipolarer Elektophysiologie-(EP-)Katheter wurde unter Verzicht auf ferromagnetische Bauteile konstruiert und mit einem distalen Spulenelement zu Visualisierung ausgerüstet. Störende Magnetfeldinhomogenitäten des am Katheter angeschlossenen Hochfrequenzgenerators wurden mittels eigens entwickelten Tiefpassfilters minimiert. Eine straßenförmige thermische Ablation erfolgte am kavotrikuspiden Isthmus von 18 gesunden Schweinen unter interaktiver real-time Bildgebungskontrolle durch SSFP-Sequenztechnik in einem 1,5T MR-Tomographen. Anschließend wurde der Isthmusblock im EP Labor geprüft mittels durchleuchtungsgesteuerter Sondierung der Ablationsläsion und parallele Ableitung von Erregungsausbreitungszeiten nach Stimulation im Koronarsinus. Durch Nachweis von Laufzeitdifferenzen (Doppelpotential) wurde so die effektive Isthmusblockade bewiesen, welches dem Therapieerfolg bei Vorhofflattern gleichzusetzen ist. Ergänzend wurden diese Ergebnisse mit der makroskopischen und mikroskopischen Läsionsmorphologie bei Sektion verglichen. Ergebnis: Der neu entwickelte Katheter zeigte auch unter Echtzeitbildgebung während der Ablation keine störenden Bildartefakte. Bei allen Tieren gelang die sichere Platzierung des Katheters am Isthmus, sämtliche Ablationsläsionen korrelierten bei Autopsie als linearer Defekt. Bei fünf Tieren kam es bei der Ablaton am Trikuspidalklappenring zu nicht terminierbaren Kammerflimmern und zum vorzeitigen Versuchsende, ein weiteres Tier verstarb nach unkomplizierter Ablation vor einer EP Vermessung. Diese an der reduzierten Zahl überlebender Tiere durchgeführte EP Untersuchung bestätigte die funktionelle Effektivität des rechtsatrialen Blockes in 66%. Schlussfolgerung: Mit der vorgestellten Technik ist eine erfolgreiche EP Ablation im interventionellen MRT möglich, wobei der Erfolg der simulierten Vorhofflattertherapie an den gesunden Versuchstieren mittels Sektion und EP Untersuchung bestätigt wurde.

Korrespondierender Autor: Koops A

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

E-Mail: koops@uke.uni-hamburg.de