Rofo 2007; 179 - VO_317_4
DOI: 10.1055/s-2007-977068

MR-gesteuerte perkutane Sklerosetherapie venöser Malformationen bei 1.5 Tesla: Machbarkeit, Sicherheit und therapeutischer Erfolg nach einem Jahr

G Andreisek 1, D Nanz 1, D Weishaupt 1, Th Pfammatter 1
  • 1Institut für Diagnostische Radiologie, Zürich

Ziele: Trotz der Limitation des fehlenden Weichteilkontrastes wird die direkte Embolization venöser Malformationen meist unter konventioneller Röntgendurchleuchtung durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es die Machbarkeit, die Sicherheit, sowie den therapeutischen Erfolg der MR – gesteuerten perkutanen Sklerosetherapie venöser Malformationen an einem geschlossenem 1.5 T Gerät zu zeigen. Methode: Bislang konnten 11 Eingriffe bei 10 Patienten mit symptomatischen venösen Malformationen an der oberen und unteren Extremität durchgeführt werden. Zur prä-interventionellen Abklärung wurde jeweils eine native MRT, sowie eine zeitaufgelöste MR Angiographie (TRICKS – Technik) durchgeführt. Zur MR – gesteuerten perkutanen Sklerosetherapie wurde eine sterile Mischung aus 94% Ethanol und gadoliniumhaltigem Kontrastmittel unter Real-time MR Monitoring (fast spoiled GRE, TR/TE 13–25/3.5ms, flip angle 60°) und unter anästhesiologischer Überwachung injiziert. Laborchemische, klinische und MR Nachkontrollen wurden nach 24 Stunden und 3 Monaten durchgeführt. Eine Patientenbefragung mittels standardisiertem Fragebogen und unter Verwendung normierter Visual Analoge Skalen wurde 1 Jahr nach den Eingriffen durchgeführt. Ergebnis: Bei allen Patienten verlief der Eingriff komplikationslos und alle wichtigen Laborwerte blieben im Normbereich. Die Platzierung der Injektionsnadel war bei allen Patienten korrekt, ein Ethanol-Extravat trat nicht auf. Nach 24 Stunden kam es bei allen Patienten zur Thrombosierung der venösen Malformation, sowie zu einer lokalen Enzündungreaktion. Nach 3 Monaten wurde eine komplette Remission der lokalen Entzündung bei unverändert persistierender Thrombosierung der Malformation beobachtet. Vier Patienten waren nach 1 Jahr vollständig klinisch symptomfrei, drei Patienten berichteten über eine deutliche Verbesserung der Symptomatik, bei einer Patientin wurde der Eingriff wegen eines Rezidivs zwischenzeitlich wiederholt. Zwei Patienten verzeichneten weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung der Symptomatik. Schlussfolgerung: Die MR – gesteuerte perkutane Sklerosetherapie venöser Malformationen an einem geschlossenem 1.5 Tesla – Gerät ist machbar und sicher durchzuführen. Die ersten klinischen Resultate ein Jahr nach der Behandlung zeigen in den meisten Fällen einen guten therapeutischen Erfolg.

Korrespondierender Autor: Andreisek G

Institut für Diagnostische Radiologie, Raemistrasse 100, 8091, Zürich

E-Mail: gustav@andreisek.de