Rofo 2007; 179 - WI_PO_12
DOI: 10.1055/s-2007-977286

Die rechnergestützte Konstanzprüfung (RKP) zur vereinfachten Qualitätssicherung an Befundungsmonitoren

S Wirth 1, H Schöfer 2, M Treitl 1, M Körner 1, S Britsch 1, A Lucke 1, KJ Pfeifer 1, MF Reiser 1
  • 1Ludwigs-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Zorneding

Ziele: Die Entwicklung und Testung eines zeit- und kostensparenden Verfahrens zur rechnergestützten Konstanzprüfung (RKP) an radiologischen Befundmonitoren. Methode: RKP ist ein Programmpaket mit zentraler Datenspeicherung, z.B. via Internet. Dem Auswerter wird zunächst das SMPTE-Testbild präsentiert und die entsprechend der Qualitätssicherungsrichtlinie nach RöV vorgegebenen Fragen in Form eines knappen j/n-Dialogs präsentiert. Anschließend werden auf einem homogenen Hintergrund mittleren Grauwertes Rundherde mit zufälligen Eigenschaften simuliert: heller oder dunkler Herd, Ort des Herdes, Ort eines Details am Herdrand in einer der 4 Himmelsrichtungen (konstant: Herdradius 10mm, Detailradius 1,5mm). Beginnend mit 0 wird der Herdkontrast durch Mouseclicks pro Schritt um 1/3 Grauwert angehoben, bis zunächst der Herd und später das Detail erkennbar wird. Der Rundherd ist hierbei der Röntgenmorphologie angepasst, d.h. der Herdkontrast fällt zum Rand hin ab. Zunächst wurden in einer konstanten Umgebung (EIZO G20; 397cd/m2 Weissleuchtdichte; 3,9min. Leuchtdichte; 80lx Umgebungshelligkeit) die Parameter Herdgröße, Detailgröße untersucht. Anschließend beurteilten 3 Auswerter jeweils 25 Herde bei 5 verschiedenen Umgebungsbedingungen bezüglich des Kontrastmaximums Km=600, 120, 100, 80, 20, sonst unverändertem Setting. Abschließend wurden die Kontrastschrittzahlen klassifiziert um anzugeben, ob das Setting zur Befundung geeignet (grün), grenzwertig geeignet (gelb) oder ungeeignet (rot) ist. Für einen Vergleich mit dem konventionellem Vorgehen lagen Messwerte nach QS-RL vor. Ergebnis: Ein Lerneffekt war nicht nachweisbar. Zwischen hellen und dunklen Herden war kein signifikanter Unterschied nachweisbar. 10 Herdbeurteilungen sind ausreichend um vertrauenswürdige Mittelwerte zu erhalten. Obwohl die benötigten Schrittzahlen zwischen den Auswertern um bis zu 15% schwankten, lieferte RKP bei allen Auswertern immer die korrekte Zuordnung bezüglich der Eignung zur Befundung. Durchschnittlich wurden 5 Schritte bis zur Herderkennung und 11 Schritte bis zur Detailerkennung benötigt. Schlussfolgerung: RKP kann innerhalb von 1 Minute pro Befundmonitor eine korrekte Aussage darüber liefern, ob die Befundungsbedingungen den QS-RL Vorgaben entsprechen. Damit stellt RKP eine sehr effektive Screening-Alternative zur konventionellen Konstanzprüfung nach QS-RL dar. Um zu bestätigen, dass RKP unabhängig vom Monitorhersteller arbeitet, sind weitere Studien an einer größeren Zahl an Monitormodellen durchzuführen.

Korrespondierender Autor: Wirth S

Ludwigs-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nußbaumstr. 20, 80336 München

E-Mail: swirth@med.uni-muenchen.de