Ziele: Die MR-Angiographie (MRA) erlaubt, vor allem bei hohen Feldstärken, eine räumlich
hochaufgelöste Darstellung der Hirnarterien. Hierzu kann entweder die Time-of-Flight
(TOF)-MRA oder die kontrastmittelunterstützte (KM)-MRA verwendet werden. Im Gegensatz
zur Digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) kann jedoch mit der MRA nur die Gefäßanatomie,
nicht aber die Flussdynamik beurteilt werden. Ziel dieses Projekts ist es, die räumlich
hochaufgelösten morphologischen Informationen der TOF-MRA mit den dynamischen Daten
einer fluoroskopischen KM-MRA zu kombinieren und damit gleichzeitig Gefäßanatomie
und Flussdynamik zu beurteilen. Methode: Alle Untersuchungen wurden an einem 3T-MR-Tomographen (Trio, Siemens) mit der 8-Kanal
Kopfspule durchgeführt. Zur Optimierung der fluoroskopischen Sequenz wurden Untersuchungen
an einem Gefäßmodell durchgeführt, bei dem der Blutfluss in einem geschlossenen, von
einer Pumpe betriebenen Kreislauf simuliert werden kann. Für die fluoroskopische MRA
wurde eine FLASH Sequenz verwendet (TR=2,9ms;TE=1,37ms); Kontrast und Zeitauflösung
wurden durch Variation von Flipwinkel und Bandbreite sowie durch Zuschalten paralleler
Bildgebungstechniken (GRAPPA) optimiert; außerdem wurde die Kontrastmittelkonzentration
verändert. Am Gefäßmodell wie an 5 Patienten wurden dann MR-Angiographien mit einer
3D-TOF MRA (TR=44ms, TE=5ms, PW=25°, Voxel: 0.8×0.4×0.8 mm3) sowie mit der fluoroskopischen
KM-MRA (1.6×1.6×100 mm3) durchgeführt. Schließlich wurde zur Überlagerung beider Datensätze
auf der Basis von MATLAB ein Programm entwickelt, mit dem die Wellenfront des Kontrastmittelbolus
zeitaufgelöst dargestellt werden kann. Ergebnis: Die Optimierungsuntersuchungen ergaben, dass ein Flipwinkel von 20° und eine Bandbreite
von 1400Hz/Px den besten Kontrast-Rausch Abstand brachte. Mit diesen Einstellungen
ergab sich eine Zeitauflösung von 264 Aufnahmen/Minute. Durch eine Berechnung der
Time-to-Arrival aus den dynamischen Bilddaten konnten diese parametrisiert und auf
die 3D-Bilddaten überlagert werden. Schlussfolgerung: Eine gleichzeitige Beurteilung von Gefäßanatomie und Flussdynamik mit dem beschriebenen
Verfahren ist möglich. Allerdings ist es sinnvoll, durch zusätzliche Optimierungen
der Sequenz (z.B. zusätzlicher Inversionspuls, helikale Datenauslese) den Kontrast
und die zeitliche Auflösung der fluoroskopischen Sequenz noch weiter zu verbessern,
um die Beurteilung der „Wellenfront“ des Kontrastmittelbolus zu erleichtern.
Korrespondierender Autor: Egert M
Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Experimentelle Neuroradiologie, Im Neuenheimer
Feld 400, 69120 Heidelberg
E-Mail: Michael_Egert@med.uni-heidelberg.de
MR Angiographie - Fluoroskopie - Kontrastmittel