Rofo 2007; 179 - WI_PO_53
DOI: 10.1055/s-2007-977327

Tierstudien zur Evaluierung potentieller Immunreaktionen eines neuen nichtionischen dimeren Kontrastmittels IOSIMENOL – Vergleich mit Iodixanol

D Langer 1, MJ Fernandez-Cabezudo 1, BK al-Ramadi 1, G Petroianu 1, U Speck 2
  • 1FMHS-UAEU, Radiology, Al Ain- Abu Dhabi
  • 2Berlin

Ziele: Das neue nichtionische dimere Kontrastmittel (KM) Iosimenol hat eine geringere Viskositaet als das einzige derzeit erhaeltliche nichtionische dimere KM Iodixanol. Bei fehlender Immunreaktionen hat Iosimenol wegen besserer Rheologie potentielle Vorteile bei Hochrisikopatienten gegenueber Iodixanol.

Ziel der Studie war, im Tiermodell zu untersuchen, ob Maeuse nach subkutaner (SC) Injektion von Iosimenol und Iodixanol zellulaere Veraenderungen in den poplitealen Lymphknoten (PLN) unter Anwendung des PLN assay/PLNA zeigen; zur weiteren Zell-Differenzierung erfolgten zytometrische Flussanalysen (FCA). Methode: Nach Genehmigung durch die lokale Tierethik-Kommission wurden pro Gruppe je 10 BALB/c Maeuse (8–12 Wochen alt) behandelt. Sie erhielten 50µl Iosimenol oder Iodixanol SC in die rechte hintere Fusssohle; 50µl physiologische Kochsalzloesung wurden in die linke hintere Fusssohle SC injiziert (negative Kontrolle). Am Tag 6 wurden die Maeuse getoetet; die PLN wurden fuer die FCA nach einem etablierten Protokoll praepariert und gepoolt, um ausreichend Zellen fuer die Versuche zu erhalten. Danach wurden die Zellsuspensionen mit monokonalen Antikoerpern, spezifisch gegen die T-Zell-Rezeptoren B220, CD4, CD8, CD11b and Gr-1 behandelt. Die bekannte immunreaktive Substanz Streptozotocin (STZ) diente als positive Kontrolle. Alle Experimente wurden zum Nachweis der Reproduzierbarkeit dreimal wiederholt. Ergebnis: Nach Gabe von Iosimenol oder Iodixanol zeigten sich keine Veraenderungen der Gesamtzellzahl in den PLA, verglichen mit den negativen Kontrollen. Ebenfalls konnte nach Gabe von Iosimenol oder Iodixanol keine Veraenderung der Zellzusammensetzung in den PLN gesehen werden. Der Anteil von B-Zellen, T Zellen, CD4+ und CD8+ T-Subpopulationen, Makrophagen und Granulozyten in den PLN waren identisch nach Iosimenol, Iodixanol und physiologischer Kochsalzloesung. Dagegen zeigte sich nach STZ ein signifikanter Anstieg der Gesamtzellzahl, der Zell-Subpopulationen und auch der Oberflaechen-Marker in den PLN. Schlussfolgerung: Nach Injektion von Iosimenol ist im Tierversuch keine Immunreaktion in den PLN nachweisbar; gleiche Befunde konnten wir fuer Iodixanol erheben. Wegen seiner niedrigeren Viskositaet koennen fuer das dimere Iosimenol potentielle Vorteile bei intravasaler Applikation postuliert werden, insbesondere fuer Hochrisikopatienten mit Niereninsuffizienz, diabetischer Nephropathie, multiplem Myelom und peripherer arterieller Verschlusskrankheit, die von dimeren KM profitieren.

Korrespondierender Autor: Langer D

FMHS-UAEU, Radiology, Tawam Street/PO Box 17666, 0000, Al Ain- Abu Dhabi

E-Mail: rlanger@uaeu.ac.ae