OP-Journal 2002; 18(3): 194-198
DOI: 10.1055/s-2007-977596
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verletzungen und Verletzungsfolgezustände des Schlüsselbeins

Nikolaus Schwarz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Bei den Brüchen des Schlüsselbeins sind solche des Schaftes und solche des äußeren Schlüsselbeinendes zu unterscheiden. Schaftfrakturen heilen mit konservativer Behandlung im Rucksackverband zu mehr als 90 % zufriedenstellend aus. Die Operation eines Schlüsselbeinschaftbruches ist bei Gefäß-, Nerven- oder Hautverletzung erforderlich. Sie kann bei komplexen Schulterverletzungen, bds. Schlüsselbeinfrakturen, stark verschobenen und verkürzten Frakturen oder Mehrfragmentfrakturen sowie bei Patienten mit geringer Schmerztoleranz oder neurologischen Krankheiten indiziert sein. Die Osteosynthese erfolgt vorzugsweise durch eine 3,5 Rekonstruktionsplatte, 3,5 DCP oder 2,7 Mini-DCP mit mindestens drei Schrauben/sechs Kortikalizes pro Fragment. Bei den lateralen Schlüsselbeinbrüchen ist die konservative Behandlung nur in rund 50 % erfolgreich. Dislozierte Frakturen werden durch Zuggurtung, in Ausnahmefällen durch kleine Platten versorgt. Komplikationen der Operation von Schlüsselbeinschaftbrüchen sind durch intraoperative Gefäß- oder Nervenverletzung gegeben, weitere Komplikationsmöglichkeiten sind Infektionen, Refrakturen oder das Ausbleiben der knöchernen Heilung. Es müssen nicht alle Klavikulapseudarthrosen operiert werden, sondern nur jene, die Schmerzen verursachen. Die Operation erfolgt durch Einsetzen eines kortikospongiösen Knochenspans und durch eine stabile Plattenosteosynthese.