OP-Journal 2002; 18(3): 200-207
DOI: 10.1055/s-2007-977597
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verletzungen des Akromio- und sternoklavikulären Gelenkes

Dara Orangi, Karl Heinrich Winker
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Das immer noch kontrovers diskutierte Problem der Therapie der Schultereckgelenksverletzung wurde bereits vor 40 Jahren von J. D. Tossy mit folgendem Satz beschrieben: „Das Dilemma besteht nicht in der Auswahl der Operationsmethode, sondern darin, welche Verletzungsform einer chirurgischen Therapie bedarf.” Über die konservative Behandlung der Tossy-I-bzw. Rockwood-I-Verletzung besteht Konsens. In der grundsätzlichen Entscheidung der Therapieform bei instabilen Verletzungstypen besteht keine Einigkeit. Die Vielzahl der angewandten Operationsmethoden und die bunte Auswahl der Implantate zeigen die Unstimmigkeit in der Frage des geeigneten Verfahrens. Die Beurteilung der Behandlungsergebnisse in den wenigen prospektiv randomisierten Untersuchungen zeigt vergleichbar gute Ergebnisse der konservativen und operativen Behandlung der ACG-Verletzung höheren Grades. Als operative Therapiemethode wurde im Jahre 2001 in einer Umfrage an unfallchirurgischen Kliniken in Deutschland von 37 % der 104 Befragten die temporäre Transfixation des Schultergelenkes mit Kirschner-Drähten angegeben. 32 % der Befragten wählten die korakoklavikuläre Cerclage als Methode der Wahl. Die seltene Verletzung des sternoklavikulären Gelenkes wird nach Allmann in 3 Schweregrade unterteilt. Die instabile Typ-III-Verletzung wird je nach Luxationsrichtung der Klavikula in eine vordere und eine hintere Luxation eingeteilt. Die Behandlung der Luxation besteht in der Reposition und Stabilisierung mittels Drahtcerclage oder einer Platte. Die Typ-I-oderTyp-II-Verletzung des sternoklavikulären Gelenkes wird konservativ behandelt.

    >