OP-Journal 2002; 18(3): 230-236
DOI: 10.1055/s-2007-977601
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Oberarmkopffrakturen

Indikation zur OsteosyntheseHenry Kohler, Andreas Wentzensen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Operationsindikationen für die Humeruskopffrakturen sind seit längerem klar definiert. Die Wahl des verwendeten Implantates ist jedoch ständig im Fluss. Die neuesten Implantate sind erst so kurz im klinischen Einsatz, dass noch keine Langzeitergebnisse vorliegen und so Empfehlungen schwer auszusprechen sind. Tendenziell scheinen sich jedoch die winkelstabilen Implantate durchzusetzen. Konservativ behandelt werden nichtdislozierte, stabile Frakturen. Eine OP-Indikation sehen wir bei allen auch nur gering verschobenen Tuberculum-majus-Frakturen, beim jungen Patienten auch unter 3 mm und bei Tuberculum-minus-Frakturen aufgrund der Rotationsinstabilität, bei den subkapitalen Frakturen mit Varus- und Valgus-Dislokation und Antekurvation von mehr als 20 Grad. Des weiteren stabilisieren wir alle intraartikulären Frakturen mit Verschiebung der Hauptfragmente um mehr als 10 mm beim älteren Patienten, beim jüngeren Patienten aufgrund der Instabilität und um längere Ruhigstellungszeiten zu vermeiden auch bei nur geringer Dislokation. Alle Luxationsfrakturen sind ebenfalls absolute OP-Indikationen.