OP-Journal 2003; 19(1): 70-75
DOI: 10.1055/s-2007-977617
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verwendung von IMF-Schrauben zur mandibulo-maxillären Fixation

Andreas Hoffmann, Gerson Mast, Michael Ehrenfeld
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Publication Date:
12 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Im Vergleich zum Goldstandard der Okklusionssicherung, der Kieferbruchschiene, hat die IMF-Schraube einige Vorteile (verkürzte Operationsdauer, verringerte Verletzungsgefahr für den Operateur, Verwendung vertrauter Techniken und Instrumente). Bei speziellen Indikationen, wie zum Beispiel bei Traumapatienten mit auf dem Blutweg übertragbaren Krankheiten, ist die Anwendung der IMF-Schrauben sicher eine Verbesserung. Nachteilig ist jedoch der begrenzte Anwendungsbereich (unkomplizierte Frakturen, kurzzeitige Liegedauer, keine begleitenden Zahnverletzungen). Eine Erweiterung des Indikationsspektrums erfordert eine Schraubenpositionierung an Stellen, die im Unterkiefer ein erhöhtes Risiko von Zahnwurzelverletzungen beinhalten. Dabei heilen wahrscheinlich Verletzungen der peripheren Zahnwurzel folgenlos ab. Sobald jedoch der Wurzelkanal eines Zahnes eröffnet wird, ist mit Folgeschäden zu rechnen. Entsprechend ist die Therapie mit IMF-Schrauben der mit Kieferbruchschiene nur bei wenigen Indikationen überlegen, und die IMF-Schrauben können wegen des geringen Indikationsbereiches die Therapie mit Kieferbruchschienen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

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