OP-Journal 2003; 19(2): 174-176
DOI: 10.1055/s-2007-977632
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Azetabulumfrakturen

Komplikationen und NachbehandlungDankward Höntzsch
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Komplikationen: Azetabulumfrakturen entstehen durch erhebliche Gewalteinwirkung direkt auf das Becken und Hüftgelenk oder fortgeleitet durch meistens axiale Kräfte über das Femur. Neben der eigentlichen Fraktur kann es zu folgenden traumatisch bedingten Komplikationen kommen: Nervenschaden, Gefäßschaden, bleibende Schäden im Bereich der Durchblutung (Kopfnekrose) und im Bereich der Knorpeloberflächen.

Intra- und postoperativ sind die gleichen Verletzungen bzw. Komplikationen möglich.

Postoperativ sind weiter zu erwähnen: Hämatom, Infektion, Hüftkopfnekrose, Arthrose, periartikuläre Verkalkungen und Funktionseinbuße. Strategien zur Vermeidung, Minimierung oder bei eingetretenem Schaden dessen Beherrschung müssen von den Chirurgen, welche Azetabulumfrakturen versorgen, beherrscht werden. Sie werden in dem Beitrag im Einzelnen dargestellt.

Nachbehandlung: Nach konservativer Behandlung wird eine vorsichtige funktionelle Behandlung durchgeführt. Die Zeitdauer der Bettruhe wird durch die Instabilität der Frakturen und durch die fortschreitende Frakturheilung bestimmt. Die Mobilisation außerhalb des Bettes sollte sobald wie möglich begonnen werden. Nach operativer Behandlung sollte im Regelfall eine stabile Versorgung erreicht werden, welche eine frühfunktionelle Nachbehandlung und eine sofortige Teilbelastung mit 20 kg erlaubt.

Der Vorteil von einer entlastenden Extension zur Knorpelprotektion konnte nie nachgewiesen werden und kann aus unserer Sicht zugunsten einer frühfunktionellen Behandlung hintangestellt werden.