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DOI: 10.1055/s-2007-979244
Pathologische Frakturen bei Osteoporose
Pathological Fractures and OsteoporosisPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)
Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland leben rund 6000000 Menschen mit einer Osteoporose. Etwa 50 % dieser Patienten haben bereits eine oder mehrere Frakturen erlitten. Die Osteoporose wird als systemische Erkrankung des Skeletts mit Reduzierung der Knochenfestigkeit und daraus folgendem hohen Frakturrisiko definiert. Pathologische Frakturen sind definiert als Frakturen, die an einem aus systemischen oder lokalen Gründen krankhaft vorgeschädigten und mechanisch vermindert belastbaren Knochen eintreten. Osteoporotische Knochenbrüche stellen also die häufigste Art pathologischer Frakturen dar. Durch die demografische Entwicklung in den industrialisierten Ländern wird sich die Anzahl dieser Frakturen in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Neben der konservativen Behandlung stabiler, nicht dislozierter Frakturen besitzt die operative Stabilisierung einen hohen Stellenwert in der Therapie dieser häufigen Frakturen. Ziel ist die rasche Wiederherstellung der Mobilität des betroffenen Skelettabschnitts, da hiermit die frakturassoziierte Morbidität und Mortalität gesenkt werden kann. Voraussetzung hierfür ist eine belastungsfähige Primärstabilität der Osteosynthese. Sie soll es dem Patienten ermöglichen, bereits in den ersten Tagen nach der operativen Versorgung, mit der krankengymnastischen BeÜbung zu beginnen. Neben den bewährten Verfahren wie z.B. Marknagelosteosynthese, Plattenosteosynthese und dem Einsatz der Endoprothetik existiert eine Reihe neuer und innovativer Verfahren zur Frakturstabilisierung. Winkelstabile Implantate,minimalinvasiveOsteosynthesen und die Vertebro- und Kyphoplastie osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen seien hierfür als Beispiele genannt. Die Entwicklung biodegradierbarer Knochenfüllstoffe und moderner Osteosyntheseverfahren durch die experimentelle Unfallchirurgie und Biomechanik soll in Zukunft der Verbesserung der Versorgungssituation von Patienten mit osteoporosebedingten Frakturen dienen.
In Germany about 6000000 patients with osteoporosis were reported in 2004, 50 % of whom have already suffered at least one fracture. Osteoporosis is currently defined as a systemic skeletal disease characterised by low bone mass and microarchitectural deterioration of bone tissue, with a consequent increase in bone fragility and susceptibility to fracture. Osteoporotic fractures therefore represent the most frequent kind of pathological fracture. As a result of our aging society the number of fragility fractures will rise enormously within the next 20 years. Besides conservative treatment, surgery is the most common means of fracture stabilisation. The principal object of fracture surgery is the immediate restoration of mobility of the fractured extremity to reduce fracture-as-sociated morbidity and mortality, especially in the older patient. This requires a primary weight-bearing stability of the osteosynthesis to allow early physical therapy. In addition to conventional procedures such as intramedullary nailing, plates or Joint replacements, new and innovative stabilisation procedures, e. g., anglestable plates, minimally invasive surgery or vertebroplasty and kyphoplasty have become more and more acknowledged. The development of biodegradable bone cements and the advancement of osteosynthesis procedures are necessary for modern fracture treatment in patients with fragility fractures.