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DOI: 10.1055/s-2007-980316
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Schläfenbeinfraktur - Welches Klassifikationssystem lässt eher auf klinische Komplikationen schließen?
Publication History
Publication Date:
27 June 2007 (online)
Die klassische Einteilung der Schläfenbeinfrakturen in Quer- und Längsbrüche ist für die Vorhersage möglicher Komplikationen unzureichend, da oftmals gemischte Formen vorliegen. Bei einem neueren System ist nicht die Richtung der Bruchlinie, sondern die Beteiligung der knöchernen Innenohrbegrenzung entscheidend. Clin Otolaryngol 2006; 31: 287-291
Eine irische Arbeitsgruppe um M. A. Rafferty wertete retrospektiv Daten von 338 Patienten mit Schädelfrakturen aus. Sie identifizierten 23 männliche und 8 weibliche Patienten mit posttraumatischer Schläfenbeinfraktur. Ihr Durchschnittsalter betrug 39 Jahre, 6 von ihnen waren im Kindesalter. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt und ein Radiologe beurteilten die Computertomografien in Unkenntnis der klinischen Daten nach beiden Einteilungen (Bruchachse oder Integrität der knöchernen Innenohrkapsel).
Computertomografisch lagen dem traditionellen System zufolge 9 Längs-, 8 Quer- und 14 gemischte Frakturen vor. Nach der neuen Einteilung wurden 2 Frakturen identifiziert, bei denen knöcherne Verletzungen im Innenohrbereich vorlagen. Eine begleitende Hirnläsion lag bei 17 Patienten vor.