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DOI: 10.1055/s-2007-980824
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Laparoskopische versus offene Hysterektomie - Längere OP, aber kürzere Krankenhausverweildauer bei Zervixkarzinom
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Juni 2007 (online)
Quelle: Morgan DJ, Hunter DC, McCracken G et al. Is laparoscopically assisted radical vaginal hysterectomy for cervical carcinoma safe? A case control study with follow up. BJOG 2007; 114 (5): 537-542
Thema: Ähnlich wie in anderen Fachbereichen blieb auch in der onkologischen Gynäkologie der Siegeszug minimalinvasiver Eingriffe bislang überschaubar. Meist sind es kleine oder retrospektive Studien, die das laparoskopische mit dem konventionellen offenen Vorgehen vergleichen - häufig jedoch mit gutem Erfolg, wie zum Beispiel auch eine aktuelle Studie eines irischen Ärzteteams zur laparoskopischen Hysterektomie bei Zervixkarzinom.
Projekt: In ihrer Analyse erfassten Dr. David J. Morgan, Belfast (Irland), und seine Kollegen 60 Frauen mit Zervixkarzinom, die entweder offen (Kontrollgruppe) oder laparoskopisch radikal vaginal hysterektomiert worden waren. Sie stellten sich die Frage, ob die Patientinnen von dem minimalinvasiven Eingriff profitieren können, ohne die Sicherheit oder die Heilungsraten zu gefährden und verglichen deshalb verschiedene perioperative Parameter.
Ergebnis: Obwohl die Chirurgen für den laparoskopischen Eingriff fast eine Stunde länger benötigten als für die offene Hysterektomie (187 versus 131 Minuten), traten hier weniger perioperative Komplikationen auf, und erwartungsgemäß war der Blutverlust geringer (mittlerer Verlust an Hämoglobin: 2,03 versus 3,01 g/dl). Dementsprechend benötigten im Vergleich zum minimalinvasiven Vorgehen mehr als doppelt so viele Patientinnen der Kontrollgruppe eine Bluttransfusion (40 versus 16,7 %). Zudem konnten die minimalinvasiv operierten Patientinnen das Krankenhaus im Schnitt etwa zwei Tage früher verlassen (5,9 versus 7,8 Nächte auf der Station). Weder die Rezidivrate noch der Lymphknotenstatus jedoch unterschieden sich nach rund 30 Monaten signifikant. Jeweils bei zwei Patientinnen war der Krebs erneut aufgetreten.
Fazit: Auch wenn die Daten nicht ohne Weiteres auf andere Einrichtungen zu übertragen sind - zu wichtig ist, wie erfahren der Operateur und sein Team sind - verweist auch diese Studie erneut darauf, dass die laparoskopische Hysterektomie dem konventionellen Verfahren gleichwertig ist. Die kürzere Krankenhausverweildauer kann die Kosten für die längeren OP-Zeiten entschärfen. Vor die Wahl gestellt, würden die Patientinnen vermutlich den minimalinvasiven Eingriff bevorzugen.
Schlüsselwörter: laparoskopische Hysterektomie - Zervixkarzinom - Krankenhausverweildauer - OP-Dauer - Rezidivrate - Komplikationsrate