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DOI: 10.1055/s-2007-981333
© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York
Psychische Aspekte und Basisinterventionen in der Brustkrebsbehandlung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. November 2007 (online)
Kernaussagen
Neben einer offenen Aufklärung und dem Besprechen der Therapieoptionen erwarten Patientinnen mit einer onkologischen Diagnose, wie z. B. Brustkrebs, vom Arzt zunehmend auch ganzheitliche Behandlungskonzepte, eine Teilhabe an der Entscheidungsfindung und die Berücksichtigung ihrer psychischen Situation. Die Behandlung wird damit für den Arzt zu einer komplexen und manchmal auch überfordernden Aufgabe. Denn der Umgang mit einer prinzipiell lebensbedrohlichen Erkrankung mit manchmal eher geringem therapeutischem Erfolg stellt u. U. die eigene psychische Stabilität infrage. Äußerst wichtig für onkologisch tätige Gynäkologen ist daher der Umgang mit psychischen Begleit- und Folgeerscheinungen der Erkrankung, z. B. die Einschätzung von akuten Belastungsreaktionen im Rahmen der Diagnosemitteilung, das Führen von Gesprächen mit Angehörigen, der Umgang mit den Emotionen aller Beteiligten – einschließlich der eigenen – und die Begleitung sterbender Patientinnen.
Anhand bestimmter Gesprächstechniken kann der Arzt der Patientin Unterstützung und Hilfe anbieten bei der Bewältigung der emotionalen Probleme, die eine Brustkrebsdiagnose mit sich bringt. Hierzu gehören:
-
Gesprächsbrücken, um den Einstieg in ein Thema zu erleichtern,
-
die Normalisierung oder Entpathologisierung der aufkommenden Gefühle sowie
-
eine partizipative Entscheidungsfindung.
Weiterhin kann der Arzt die Patientin psychologisch begleiten, indem er in offenen Gesprächen hilft, Ressourcen zu aktivieren und sich mit den körperlichen und psychischen Veränderungen durch die Erkrankung auseinanderzusetzen, so beispielsweise auch mit einer veränderten Sexualität und eventuell daraus resultierenden Konflikten in der Kommunikation mit dem Partner.
Über nachvollziehbare Gefühlsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Ängste hinaus kommt es bei ca. 20–40 % der Brustkrebspatientinnen zu einer manifesten psychischen Störung, die evtl. einer gesonderten psychotherapeutischen oder auch psychopharmakologischen Behandlung bedarf.
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Korrespondenzadresse
Dr. phil. A. Dorn , (Dipl.-Psych.)
Gynäkologische Psychosomatik · Endokrinologikum Hamburg
Lornsenstr. 4–6
22767 Hamburg
eMail: almut.dorn@endokrinologikum.com