Reha-Klinik Schwertbad - Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie

Die Reha-Klinik Schwertbad ist eine orthopädisch-rheumatologische Fachklinik (Abb. [1]). Sie ist inmitten des Kurviertels von Aachen gelegen. Grundlage ihres spezifischen Standortes ist die klinikeigene Thermalquelle, aus der das Thermal-Mineralwasser mit 68 °C aus der Erde aufsteigt und für die bewegungstherapeutischen Anwendungen in den Bewegungsbädern genutzt wird.

Abb. 1 Reha-Klinik Schwertbad - Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie.

Das Leistungsangebot der Klinik ist auf vier „Angebotsfelder” ausgerichtet:

Versorgungsleistungen innerhalb der stationären (210 Betten) und ambulanten-medizinischen Rehabilitation (40 Plätze), Heilmittelleistungserbringer, Abgabe von Präventionsleistungen, Angebote für Selbstzahler.

Die Zuweisung der Rehapatienten erfolgt durch die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin und sämtliche gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen.

Innerhalb der Rehaverfahren werden 20 % der Patienten im Rahmen eines Heilverfahrens und 80 % im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung (AHB) therapiert. Die Nachsorgeleistung für die Patienten wird innerhalb des Intensivierten Rehabilitationsnachsorge Programms (IRENA) des Rentenversicherungsträgers abgegeben. Die zu behandelnden Schadensbilder betreffen u. a. degenerative muskuloskeletale Erkrankungen, Zustand nach Gelenkersatzoperationen, Umstellungsosteotomien, Bandscheibenoperationen sowie posttraumatische Zustände. Die Klinik arbeitet mit allen Akuthäusern der näheren Umgebung zusammen. Eine engere Kooperation besteht mit den Fachabteilungen Orthopädie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Aachen.

Die Präventionsangebote, konzipiert und zertifiziert nach den Vorgaben des Handlungsleitfadens der Spitzenverbände der Krankenkassen (§ 20), beinhalten ein Wochenprogramm, „Fit und Gesund” für Selbstzahler sowie Aquagymnastik- und Tai Chi-Kurse in Kooperation mit einer ortsansässigen Krankenkasse. Aufgrund der Zertifizierung erfolgt bei allen Angeboten im Regelfall die individuelle finanzielle Unterstützung durch die jeweilige Krankenkasse.

Der Selbstzahler nimmt in erster Linie das Bewegungsbad der Klinik (32 °C warmes Thermalwasser) für die gymnastischen Angebote oder das freie Schwimmen sowie die angegliederte Sauna in Anspruch.

Das Therapiekonzept der Reha-Klinik Schwertbad beruht auf der Grundlage eines Krankheitsverständnisses, das die Schädigung berücksichtigt und sich an der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie den psychischen Einschränkungen und sozialen Folgen orientiert. Dies gilt besonders auch für Patienten mit chronisch-rezidivierenden Schadensbildern und findet Berücksichtigung im ganzheitlichen Therapieansatz. Ein wichtiger Aspekt liegt hierbei in der Ressourcenstärkung bzw. dem Aufbau von Schutzfaktoren.

Die Therapie vollzieht sich im Zusammenspiel zwischen Patient und allen notwendigen Rehabilitationsfachkräften der Klinik. Das bewegungstherapeutische Team setzt sich hier aus 6 Sporttherapeuten, 25 Physiotherapeuten, 14 Masseuren / medizinischen Bademeistern und 2 Ergotherapeuten zusammen. Regelmäßige gemeinsame Besprechungen und Fortbildungen fördern hierbei die Teamarbeit und Therapieabstimmung.

In der Abteilung Sporttherapie arbeiten drei Diplomsportlehrer bzw. Sportwissenschaftler, drei Sport- und Gymnastiklehrer mit der Zusatzqualifikation Sporttherapeut Orthopädie / Rheumatologie / Traumatologie (DVGS) (Abb. [2]). Das Leistungsspektrum der Sporttherapie in der Reha-Klinik Schwertbad beinhaltet folgende Therapien:

Muskelaufbautraining an Trainingsgeräten (einschließlich Isokinetik), Wirbelsäulengymnastik (thermal, trocken), differenziert nach Beeinträchtigung, Wirbelsäulengymnastik mit Patienten bei Zustand nach Bandscheibenvorfall (thermal, trocken), TEP-OP-Gruppe (Schwerpunkt koordinative Förderung), Ergometertraining (einschließlich Oberkörperergometer), Geh-Lauftraining (einschließlich Nordic Walking), Wandergruppe, Entspannungstraining (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson), Tai Chi, Schulungsprogramme (Rückenschule, Gelenkschule), sporttherapeutische Beratung (Sport- und Bewegungsberatung, Arbeitsplatzberatung), Wassergymnastik mit Patienten, deren Schadensbilder an Schulter und / oder Arm lokalisiert sind, Wassergymnastik mit Patienten, deren Schadensbilder an Hüfte und / oder Knie lokalisiert sind, Schwimmtraining, Schwimmunterricht, Aquajogging, Aquawalking.

Abb. 2 Sporttherapeutenteam Reha-Klinik Schwertbad.

Ebenfalls von der Sporttherapie verantwortet und inhaltlich durchgeführt wird das „Fit und Gesund”-Präventionsprogramm, ein vollkommen eigenständiges, separates Wochenprogramm für Selbstzahler.

Die Aufgabenstellungen, gleichzeitig auch Herausforderungen, für die zukünftige bewegungstherapeutische Arbeit in der Reha-Klinik Schwertbad liegen in der konzeptionellen Berücksichtigung veränderter Rahmenbedingungen:

zunehmend kürzere Aufenthaltszeiten der Patienten, zunehmend frühere Zuweisung aus den Akuthäusern, zunehmende Fallzahlen multimorbider Patienten (Grenzfälle zur Rehafähigkeit) in der stationären Reha, Umsetzung von Leitlinien einschließlich des Spannungsfeldes zwischen individualisierten Behandlungspfaden und indikationsspezifischen Standardprogrammen (Vermeidung von Über- und Unterversorgung), vermehrter Einbezug verhaltensorientierter Therapieelemente in die bewegungstherapeutischen Programme, stärkerer Einbezug des individuellen Arbeitsplatzhintergrundes des Patienten, Erweiterung der Präventionsangebote, Ausbau der Nachsorgeprogramme (IRENA, e-Training).

Über die Praktikantenplätze besteht ein durchgängiger Austausch mit jungen Hoch- und Fachschülern, die ein bewegungstherapeutisches Studium bzw. eine Fachschulausbildung belegt haben. Innerhalb dieser Bindungen zu den Ausbildungsstätten sind schon mehrere Diplomarbeiten, mit Unterstützung des Sporttherapeutenteams, in der Klinik durchgeführt worden. Seit diesem Jahr ist das Schwertbad auch Fort- und Weiterbildungsstätte für den DVGS, für die Fortbildungen „Rücken-Update” sowie Rücken- und Osteoporose-Kursleiterausbildungen.

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