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DOI: 10.1055/s-2007-982015
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Prämedikation zur Koloskopie - aber aufgepasst! - Chirurgische Klinik am Universitätsklinikum Mannheim, Sektion Endoskopie (Leiter: Dr.Georg Kähler)
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Mai 2007 (online)

Unerwünschte Nebenwirkungen der flexiblen Endoskopie sind mit Einschluss der 30-Tage-Morbidität neben Blutung, Perforation und Post-ERCP-Cholangiopankreatitis in 60-70 % respiratorische, kardiozirkulatorische, vagovasale und zerebrale Reaktionen auf Prämedikation bzw. Medikation. Sie sind bei jedem 5. Patienten unter Sedierung als Hypoxie, Herzrhythmusstörung, Blutdruckabfall oder paradoxe Reaktion registrierbar. Die Störungen verlaufen initial schleichend und unbemerkt, sind oft leicht, reversibel und trivial, können aber zu bleibenden Beeinträchtigungen oder plötzlich zum Tode führen. Der Patient schläft in die Katastrophe hinein - oder er wirkt agitiert, verwirrt, halluzinatorisch. Aufgrund dieser Fakten ergibt sich vor Untersuchungsbeginn, mindestens 24 Stunden zuvor, und vor Anwendung von Sedativa die zwingende Notwendigkeit zur klaren Indikations- und Risikoabschätzung durch gezielte Patientenbefragung über Beschwerden, Vorerkrankungen, Vorbehandlungen und Voroperationen, zur gezielten Patientenaufklärung über mögliche Gefahren vor, während und nach der Untersuchung, zur konsequenten und dokumentierten Patientenüberwachung während des Eingriffs und danach. Eindeutig definierte Handlungsabläufe erleichtern die Zusammenarbeit im Schwerpunktbetrieb. So sollte es sein, es begibt sich in Gefahr, wer es nicht tut. Die Fachgesellschaften haben Richt- und Leitlinien zur Praxisorganisation festgelegt, die gerichtsbekannt sind.
Prof. Dr. med. Bernd Christoph Manegold
Leiter der Abt. Chirurgische Endoskopie a.D. Universitätsklinikum Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim
Telefon: 0621-383-3544
Fax: 0621-383-1450
eMail: Bernd.Christoph.Manegold@chir.ma.uni-heidelberg.de