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DOI: 10.1055/s-2007-982758
© Sonntag Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Prüfungsfragen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Liebe Heilpraktikeranwärter - hier ist Ihre Seite, in dieser Ausgabe mit Fragen rund um das Thema „Herz und Kreislauf”. Viel Erfolg beim Beantworten wünscht Ihnen Elvira Bierbach!
Schriftliche Prüfungsfragen
(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen, es gibt eine Verneinungsfrage.)
Frage 1:
Welche der folgenden Aussagen zur reinen Linksherzinsuffizienz trifft zu?
-
Ein typischer Befund ist eine Halsvenenstauung.
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Typische Symptome sind Herzenge und Vernichtungsgefühl, v. a. nach Anstrengung.
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Ein typischer Befund im fortgeschrittenen Stadium sind feuchte, nicht klingende Rasselgeräusche über den Unterfeldern der Lunge.
-
Ein typischer Befund im fortgeschrittenen Stadium ist das chronische Cor pulmonale.
-
Linksherzinsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium führt zu Milzvergößerung.
Frage 2:
Welche der folgenden Aussagen zu Aufbau und Funktion des Herzens treffen zu?
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Die Herzscheidewand teilt das Herz in zwei Hälften.
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Die rechte Herzhälfte nimmt sauerstoffarmes Blut aus dem Venensystem des Körpers auf.
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Die Lungenarterie führt sauerstoffreiches Blut aus dem Lungenkreislauf in die linke Herzhälfte.
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Die Bronchialarterie führt sauerstoffreiches Blut aus dem Lungenkreislauf in die linke Herzhälfte.
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Zwischen Vorhöfen und Kammern sind Taschenklappen.
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Das Endokard besteht aus zwei gegeneinander verschieblichen Blättern: Epikard und Perikard.
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richtig sind 1 und 2
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richtig sind 1 und 3
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richtig sind 1 und 4
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richtig sind 1 und 5
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richtig sind 2 und 4
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Frage 3:
Welche Aussage trifft zu?
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Die Mitralklappe ist in der Systole (Kontraktionsphase) geöffnet.
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Vorhof und Herzkammer kontrahieren in der Systole gleichzeitig.
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Die Trikuspidalklappe liegt zwischen rechter Kammer und Pulmonalarterie.
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Die Lungenvenen münden in den linken Vorhof.
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Die Pulmonalklappe liegt zwischen linker Kammer und Pulmonalarterie.
Frage 4:
Achtung! Verneinungsfrage! Welche der folgenden Aussagen trifft nicht (!) zu?
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Vergiftungserscheinungen von Digitalis sind Gelbsehen, Übelkeit und Rhythmusstörungen.
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Nitroglyzerin wird bei einem Anginapectoris-Anfall in den Mund gesprüht.
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Diuretika schwemmen bei Herzinsuffizienz Ödeme aus.
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Antikoagulantien werden nach einem Herzinfarkt bei erhöhter Emboliegefahr eingesetzt. Bei falscher Dosis besteht Blutungsneigung.
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Digitalis wirkt positiv chronotrop.
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Bei Einnahme von Digitalis ist die i. v.-Gabe von Kalzium kontraindiziert: Gefahr des Herzstillstands.
Mündliche Prüfungsfragen
Frage 5:
Welche Erstmaßnahmen führen Sie bei Verdacht auf Herzinfarkt durch? Der Patient ist bei Bewusstsein.
Frage 6:
Welche Komplikationen können bei einem Herzinfarkt auftreten?
Antworten
Frage 1: Antwort c
-
Venenstauung wäre typisch für eine Rechtsherzinsuffizienz.
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typisch für Angina pectoris.
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Richtig. Die Geräusche sind typisch für ein Lungenödem durch Linksherzinsuffizienz.
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Das Cor pulmonale ist die Antwort des Herzens auf ein Lungengeschehen wie z. B. chronische Bronchitis, Asthma bronchiale oder Lungenemphysem.
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Organstauungen von Leber und Milz entstehen durch Blutstau bei Rechtsherzinsuffizienz.
Frage 2: Antwort a
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Richtig. das Septum trennt rechtes und linkes Herz.
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Richtig. Bei Rechtsherzinsuffizienz staut sich venöses Blut in den großen Körperkreislauf zurück.
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Falsch. Das sauerstoffreiche Blut wird über die Lungenvenen zum linken Herzen geführt.
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Falsch. Die Bronchialarterien dienen der Versorgung der Lunge selbst mit sauerstoffreichem Blut.
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Falsch: Zwischen Vorhof und Ventrikel befinden sich Atrioventrikular- oder AVKlappen.
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Falsch. Endokard = auskleidende glatte Innenhaut des Herzens.
Frage 3: Antwort d
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Sie ist in der Systole geschlossen.
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Beide Vorhöfe kontrahieren gleichzeitig, ebenso beide Kammern.
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Die Trikuspidalklappe liegt zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer.
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Richtig. Aber Achtung: Die Lungenvenen führen arterielles (!) Blut.
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Die Pulmonalklappe liegt zwischen rechter Kammer und Pulmonalarterie.
Frage 4: Antwort e
Die Antwort e trifft nicht zu! Digitalis senkt die Herzfrequenz = negativ chronotrop.
Zu Frage 5:
Notarzt rufen (lassen), Patienten sicher mit erhöhtem Oberkörper lagern (Herzbett), beengende Kleidungsstücke (z. B. Krawatte, Gürtel, BH) lockern, Patienten beruhigen, sicheren venösen Zugang legen und mit Tropfgeschwindigkeit (physiologische NaCl-Lösung) frei halten (keine Volumensubstitution!), regelmäßige Kontrolle der Vitalfunktionen, ggf. Sauerstoffgabe.
Zu Frage 6:
Mögliche Komplikationen sind Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern, kardiogener Schock durch akute Herzinsuffizienz, arterielle Embolie (Thromben entstehen bei Rhythmusstörungen im linken Herzen), Herzwandaneurysma durch Wandschwäche, Herzbeuteltamponade, Myokardruptur, Mitralinsuffizienz (bei Hinterwandinfarkt durch Papillarmuskelnekrose), Perikarditis (Tage bis Wochen nach Infarkt).