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DOI: 10.1055/s-2007-986193
Spätaussiedler und ihre Angehörigen als Patienten im Maßregelvollzug
Migrants from the Former Soviet Union Born in German Families and their Relatives as Patients in Forensic UnitsPublication History
Publication Date:
08 October 2007 (online)
Zusammenfassung
Anliegen Sowohl in den Justizvollzugs- als auch in den Maßregelvollzugsanstalten sind junge erwachsene Spätaussiedler gegenüber ihrem Bevölkerungsanteil deutlich überrepräsentiert. Dort werden Inszenierungen mafiöser Clanbildungen beschrieben, die den Vollzugsalltag stark behindern und die Deliktbearbeitung verhindern. Methoden und Ergebnisse Dagegen werden die Erfahrungen einer forensischen Abteilung dargestellt, in der die Aussiedler durch die therapeutische Gemeinschaft mit hochfrequenter Gruppentherapie, intensiver Arbeit und zügiger Orientierung an der externen Lebenswelt in einer Weise integriert werden, wie es ihnen vor der Einweisung nicht gelungen war. Schlussfolgerungen Trotz geschilderter negativer Erfahrungen ist die Kriminal- wie die klinische Prognose suchtkranker Spätaussiedler mit einschlägigen Delikten, die im Maßregelvollzug behandelt werden, durchaus zu verbessern, wenn man konsequent milieu- wie psychotherapeutisch mit ihnen arbeitet und ihre Ressourcen hierfür nutzt.
Abstract
Objective Young migrants from Russia born in German families are seen as a special risk group for drug and alcohol addiction as well as for criminality. In Russia, they were marginalized as Germans, now in Germany, they are marginalized as Russians - and they repeat in Germany the internal structures of distrust against the police and other government agencies. In prisons and in forensic units, this group of young German-Russians are strongly over represented compared with to share in the general population. In prisons, they are a problem group mainly speaking Russian language, forming mafia like clans and dealing drugs - all this prevents the rehabilitation. Methods and Results In sharp contrast, a forensic department succeeds in integrating these people by a consequent therapeutic community approach with highly frequent group psychotherapy, intensive work, sports, autonomy in cleaning the rooms and individual teaching possibilities in German language and other specialties with a teacher working on the ward. Conclusion Despite published negative experiences, it is well possible to improve the legal and social prognosis of Russian-German migrants by applying a consequent milieu- and psychotherapeutic setting utilizing actively the resources of these patients.
Schlüsselwörter
junge Aussiedler - forensische Suchtbehandlung - therapeutische Gemeinschaft
Key words
young German immigrants from the former Soviet Union - forensic addiction treatment - therapeutic community
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PD Dr. med. Klaus Hoffmann
Abteilung Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
Feursteinstraße 55
78479 Reichenau
Email: k.hoffmann@zfp-reichenau.de