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DOI: 10.1055/s-2007-986577
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Sekundärprophylaxe venöser Thromboembolien - Niedermolekulare Heparine sind eine sichere Alternative zur oralen Langzeitantikoagulation
Publication History
Publication Date:
23 August 2007 (online)
Eine mindestens ebenso gute Wirksamkeit bei geringerem Blutungsrisiko und ihre einfache Handhabung (Tab. [1]) - das sind die wesentlichen Vorteile, die niedermolekulare Heparine (NMH) im Vergleich zu unfraktioniertem Heparin (UFH) Studien zufolge besitzen. Deshalb sind sie inzwischen zum Standard im Rahmen der stationären und auch ambulanten Therapie und Prophylaxe venöser Thromboembolien (tiefe Venenthrombosen und nicht lebensbedrohliche Lungenembolien) avanciert. Die explizite Zulassung auch für die Akuttherapie der Lungenembolie liegt in Deutschland für das niedermolekulare Heparin Tinzaparin (innohep®) vor.
Tab. 1 Einfache Handhabung niedermolekularer Heparine
Immerhin verringert sich die absolute Rate an Rezidivthrombosen nach einer stattgehabten venösen Thromboembolie (VTE) einer großen Metaanalyse zufolge um 1,3 %, auch wenn diese Differenz das Signifikanzniveau verfehlte [5]. Noch besser ist die Lage beim Blutungsrisiko, das unter subkutan injiziertem niedermolekularen Heparin im Vergleich zum früheren Standard, dem unfraktionierten Heparin, von 2,1 auf 1,3 % signifikant reduziert werden konnte (5). Auch die Mortalität war unter der NMH-Therapie deutlich geringer (6,4 versus 8,0 %; 5) - ein Effekt, der vor allem durch die Überlebensverlängerung bei Tumorpatienten mit venösen Thromboembolien getriggert war.
Im Anschluss an die initiale Heparinisierung werden VTE-Patienten heute, den aktuellen Leitlinien zufolge, in der Regel zur weiteren Rezidivprophylaxe überlappend auf eine orale Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten umgestellt, die dann über drei bis sechs Monate fortgeführt wird. Bei Risikopatienten ist unter Umständen eine längere, zum Teil sogar dauerhafte Antikoagulation erforderlich.
Literatur
- 01 Hull RD . Pineo GF . Brant RF . et al . Long-term low-molecular-weight heparin versus usual care in proximal-vein-thrombosis patients with cancer. Am J Med. 2006; 119 (12) 1062-1072
- 02 Hull RD . Pineo GF . Brant RF . et al . Self-managed long-term low molecular-weight heparin therapy: the balance of benefits and harms. Am J Med. 2007; 120 (1) 72-82
- 03 Lee AY . Levine MN . Baker RI . et al . Low-molecular-weight heparin versus a coumarin for the prevention of recurrent venous thromboembolism in patients with cancer. New Engl J Med. 2003; 349 (2) 146-153
- 04 Spyropoulos AC . Bauersachs RM . Omran H . et al . Periprocedural bridging therapy in patients receiving chronic oral anticoagulation therapy. Curr Med Res Opin. 2006; 22 (6) 1109-1122
- 05 van der Belt AG . Prins MH . Lensing AW . et al . Fixed rised dose subcutaneous low molecular weight heparins versus adjusted dose unfractionated heparin for venous thromboembolism. Cochrane Database Syst Rev. 2000; 2 DC001100
01 Long-term Innovations in TreatmEnt
02 randomised Comparison of Low-molecular-weight heparin versus Oral anticoagulant Therapy for the prevention of recurrent venous thromboembolism in patients with cancer