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DOI: 10.1055/s-2007-989143
Die Autofluoreszenz-Laparoskopie: ein neues endoskopisches Verfahren zur Verbesserung der Endometriosediagnostik
Fragestellung: Aktive nicht pigmentierte Endometrioseherde werden häufig mit entzündlichen, postentzündlichen oder unspezifischen Veränderungen des Peritoneums verwechselt bzw. gänzlich übersehen. Mit der Fluoreszenzdiagnostik steht in der Gynäkologie ein neues endoskopisches Verfahren zur Verfügung, mit dem visuell nicht oder nur schlecht sichtbare benigne und maligne Veränderungen besser erkannt werden können.
Studienziel: Ermittlung des diagnostischen Zugewinns der Autofluoreszenzdiagnostik im Vergleich zur konventionellen Diagnostik mittels Weißlicht bei der Endometriosediagnostik.
Material und Methodik: 83 konsekutive Patientinnen mit dem klinischen Verdacht auf eine Endometriose wurden in den Jahren 2003 und 2004 im Weißlichtmodus unter dem zusätzlichen Einsatz der Autofluoreszenz laparoskopiert. Zur Induktion der Autofluoreszenz wurde das D-Light AF System (Karl Storz, Tuttlingen) eingesetzt. Intraoperativ erfolgte zunächst eine lupenoptische Betrachtung des Situs unter Weißlicht und anschließend im Autofluoreszenzmodus. Sämtliche Endometriose verdächtigen oder Areale mit einer verminderten Autofluoreszenz wurden gemäß der ASRM klassifiziert und extirpiert. Der histologische Nachweis der Endometriose war Referenzstandard. Die statistische Auswertung erfolgte mittels des Chi-Quadrat und des Mc Nemar Testes.
Ergebnisse: Bei 65 Patientinnen ließ sich eine Endometriose histologisch sichern. Insgesamt wurden 160 Biopsien unter dem visuellen oder fluoreszenzoptischen Verdacht auf eine Endometriose sowie 38 Kontrollbiopsien entnommen. Der zusätzliche Einsatz der Fluoreszenzdiagnostik führte zu einem signifikanten Zugewinn an histologisch gesicherten nicht pigmentierten Endometriose-Herden (p<0.05) mit einem relativen Sensitivitätszugewinn von 1,42. Okkulte Endometrioseherde in unauffälligem Peritoneum waren mittels Autofluoreszenz gezielt diagnostizierbar. Die Sensitivität der Weißlichtdiagnostik bei der Diagnose nicht pigmentierter aktiver Endometrioseherde erhöhte sich durch den zusätzlichen Einsatz der Autofluoreszenz von 65% auf 92% und die Spezifität von 68% auf 84%.
Schlussfolgerung: Die Kombination von Weißlicht- und Autofluoreszenzdiagnostik erhöht die diagnostische Sicherheit in Bezug auf die Detektion aktiver nicht pigmentierter Endometrioseherde signifikant. Der diagnostische Zugewinn ist etwas geringer ausgeprägt als bei der Fluoreszenzdiagnostik nach Applikation eines exogenen Photosensibilisators. Demgegenüber stehen ein sehr viel einfacheres klinisches Handling und die fehlende Notwendigkeit eines vorübergehenden Lichtschutzes, welches die Autofluoreszenz für die Routinediagnostik und das ambulante Vorgehen besonders interessant machen.