Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - A20
DOI: 10.1055/s-2007-989159

Gibt es eine „richtige“ Ernährung für Frauen mit Endometriose?

B Kaiser 1, M Korell 2
  • 1Ganzheitliche Ernährungsberatung, Friesenheim
  • 2Klinik Duisburg gGmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Duisburg

Fragestellung: Frauen mit Endometriose leiden oft chronisch an der Erkrankung selbst und deren vielfältigen Begleitsymptomen. Zudem sind die Ergebnisse der hormonellen und/oder operativen Therapie nicht selten unbefriedigend. Es gibt Hinweise, dass auch die Ernährung hierbei eine Rolle spielt. Wir wollten die Fragen untersuchen: Welchen Einfluss haben die Ernährung und das Essverhalten auf den Krankheitsverlauf? Sind Schmerzzustände und Rezidivraten durch die Ernährung beeinflussbar? Kann hierdurch die Begleitsymptomatik positiv beeinflusst werden?

Methode: Frauen mit gesicherter Endometriose unterschiedlicher Ausprägung absolvierten eine Ernährungsumstellung in Folge einer individuellen Ernährungsberatung. Diese Beratung beinhaltet eine Ernährungsanamnese und das Führen eines Ernährungsprotokolls. Die Analyse und Auswertung erfolgt nach westlichen sowie östlichen Prinzipien. Die daraus resultierenden Empfehlungen sind ganz individuell und bestehen aus einer Zusammenstellung geeigneter und ungeeigneter Nahrungsmittel sowie Tipps zur Umsetzung im Alltag.

Ergebnisse: Bislang wurden insgesamt 45 Frauen mit Endometriose beraten. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend und lassen eine positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufes bzw. Genesungsprozesses durch die Ernährungsumstellung vermuten. Neben der deutlichen Reduktion von Schmerzen konnte – bei niedrigen Rezidivraten – auch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden.

Schlussfolgerung: Aufgrund der vielfältigen positiven Wirkungen scheint in der „richtigen Ernährung“ ein starkes Potential zur unterstützenden Behandlung der Erkrankung und ihrer Begleitsymptome zu stecken. Besonders wenn der Wunsch nach einer Schwangerschaft vorhanden ist, ermöglicht die begleitende Ernährungstherapie bei Endometriose eine selbstbestimmte, „hormonfreie“ Möglichkeit zur Erhöhung der Lebensqualität.