Endometriose – Bedarf für ambulante Rehabilitation

Die Diagnose einer Endometriose wird oft erst verzögert gestellt, die Therapie besteht in der Regel aus einem operativen Vorgehen kombiniert mit einem antiöstrogenen Prinzip. Für die betroffenen Frauen entwickeln sich im Verlauf neben der Schmerzsymptomatik weitere Einschränkungen in Abhängigkeit vom Ausmaß der Endometriose wie zum Beispiel Miktionsstörungen, verändertes Stuhlgangsverhalten und Dyspareunie. Infertilität kann zusätzlich zu einer Umwälzung privater Lebensplanung und zur Belastung persönlicher Beziehungen führen. Der Rehabilitationsbedarf ist daher sehr hoch, häufige Einschränkungen sind:

• Eingeschränkte Mobilität bei chronischen Schmerzen

• Schwierigkeiten in der Krankheitsverarbeitung

• Veränderung der persönlichen Beziehungen/sozialen Kontakte

• Unterbrechung des Erwerbslebens durch Arbeitsunfähigkeitszeiten.

Daraus resultieren Nachteile in der Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben. Im Anschluss an die akutmedizinische Therapie sollte daher zur Verbesserung der Partizipation in diesen wichtigen Lebensbereichen eine Rehabilitation erfolgen. Neben der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Hilfe bei der Krankheitsverarbeitung sind die Entwicklung von Bewältigungsstrategien über die Rehaphase hinaus, die Evaluation von Kontextfaktoren und die Reintegration ins Berufsleben essentielle Bestandteile von Rehabilitation. In unserem Kompetenzzentrum für ambulante Rehabilitation bieten wir ein ganzheitliches, an den individuellen Rehabilitationszielen orientiertes Therapieprogramm an. Unser Konzept beinhaltet Sport- und Bewegungsorientierte Elemente, psychologische Unterstützung, Informationsvermittlung und Maßnahmen zur beruflichen Reintegration. Durch unser ambulantes Setting bestehen umfangreiche Möglichkeiten für die Patientinnen selbst, das neu Erlernte in ihren Alltag umzusetzen, sowie aktuelle häusliche Schwierigkeiten unmittelbar im therapeutischen Kontext zu thematisieren. Darüber hinaus bieten wir Angebote zur Miteinbeziehung von Partnern/Angehörigen, um auch in diesem Bereich langfristige Strategien im Umgang mit der Krankheitssituation zu entwickeln. Der beruflichen Reintegration kann die Kontaktaufnahme mit Integrationsfachdiensten und Betriebsärzten dienen. Zusammenfassend ist der Rehabilitationsbedarf bei Patientinnen mit Endometriose oft sehr hoch, die ambulante Rehabilitation bietet in diesem Zusammenhang ein sinnvolles Konzept zur Bewältigung krankheitsbedingter Einschränkungen.