Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - A25
DOI: 10.1055/s-2007-989164

Diagnostik der Endometriose – Möglichkeiten und Grenzen der Magnetresonanztomographie

TJ Kröncke 1, C Scheurig 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Fragestellung: Bildessay zur Wertigkeit der Magnetresonanztomographie (MRT) in der Diagnostik der Spielformen der Endometriose.

Methoden: Darstellung typischer Bildbefunde einer Endometriose in der MRT. Diskussion der Wertigkeit vor dem Hintergrund aktueller Literatur.

Ergebnisse: Die MRT ermöglicht aufgrund der überlagerungsfreien (multiplanaren) Darstellung der Beckenorgane, des hohen Weichteilkontrasts und durch Einsatz geeigneter Pulssequenzen, die Ausdehnung und typische Gewebecharakteristika der Endometriose zu erkennen und diese von anderen Pathologien zu differenzieren. So kann die Adenomyosis uteri anhand einer Verbreiterung der in der MRT erkennbaren Junktionalzone (JZ >12mm) sowie weiterer typischer Befunde (abnorm hypointenses Myometrium, zystische T2-gewichtet hyperintense Einschlüsse, Pseudoverbreiterung des Endometriums, punktförmige Signalanhebungen in der T1-Wichtung (Einblutungen) erkannt werden. Eine ovarielle Endometriose kann anhand der hohen Sensitivität der MRT für Blutabbauprodukte (akut und mehrfach stattgehabte Einblutung) erkannt werden. Die Differenzierung von Dermoiden/Teratomen (Fettnachweis, gewebsspezifische Signalcharakteristika) ist sicher möglich. Die Differenzierung eines komplexen Endometrioms von Kystomen oder einem Ovarialkarzinom gelingt anhand des Ausschlusses typischer Kriterien der Endometriose, kann im Einzelfall jedoch schwierig sein. Bei tiefer infiltrierender Endometriose kann die MRT präoperativ Informationen über die Ausdehnung der Erkrankung (Darm, Ureter, Harnblase, Septum rectovaginale & Fornix vaginae) liefern. Mittels dynamischer Sequenzen (Darmbewegung) sind Darmadhäsionen, Passagestörungen und Stenosierungen non-invasiv diagnostizierbar. Hingegen sind peritoneale Endometrioseherde aufgrund ihres variablen Erscheinungsbildes und Grenzen der Ortsauflösung im MRT nur schwer diagnostizierbar.

Schlussfolgerungen: Die Magnetresonanztomographie weist eine hohe Sensitivität und Spezifität in der Detektion, Differentialdiagnose und Ausdehnung der Adenomyosis uteri, der ovariellen Endometriose und der tief infiltrierenden Endometriose auf. Die MRT kann daher wichtige Zusatzinformationen für das therapeutische Vorgehen liefern.