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DOI: 10.1055/s-2007-989187
Erhöhte psychosoziale Belastung und reduzierte Lebensqualität bei Patientinnen mit Endometriose
Fragestellung: Endometriose, die 5–10% der Frauen in der reproduktiven Lebensphase betrifft, führt durch Sterilität und Schmerzen bedingt häufig zu einer Reduktion der Lebensqualität. Inwieweit sich die Lebensqualität bei Sterilitätspatientinnen mit und ohne Endometriose unterscheidet, ist Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
Methode: 71 Sterilitätspatientinnen wurden vor der Durchführung einer Laparoskopie mittels Fragebogen zur Lebensqualität (MCS-12; PCS-12), Sozialer Unterstützung (SoZu), Stressfaktoren (PSQ; PSQ demands) sowie Depression (ADS) befragt.
Ergebnisse: Das Studienkollektiv bestand aus 40 Sterilitätspatientinnen mit Endometriose, unterteilt in 2 Gruppen (Endometriose I-IIo und III-IVo), und 31 Sterilitätspatientinnen ohne Endometriose. Hinsichtlich der Hintergrundvariablen (Alter, BMI, Ausbildung, Arbeitstätigkeit, Vorhandensein einer Partnerschaft) unterschieden sich die drei Gruppen nicht. Chronischer Unterbauchschmerz als zusätzliche OP-Indikation fand sich bei 30% der Endometriosepatientinnen, dagegen nur bei 12,9% der anderen Sterilitätspatientinnen (p=0,087). Bei den psychometrischen Parametern zeigte sich ein gehäuftes Auftreten depressiver Symptome, eine vermehrte Wahrnehmung von Stress bzw. Anforderungen und eine Verminderung der Lebensqualität bei Patientinnen mit Endometriose im Vergleich zu Sterilitätspatientinnen ohne Endometriose.
Schlussfolgerung: Zusätzlich zur somatischen Therapie sollten im Rahmen der Endometriosebehandlung therapeutische Strategien entwickelt werden, die Stressreduktion sowie adaptives Coping der betroffenen Frauen ermöglichen.