Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - A50
DOI: 10.1055/s-2007-989189

Sonografische Diagnostik der Ovarialendometriose

P Sydow 1
  • 1Praxisklinik für Fertilität, Berlin

Die Vaginalsonographie ist der Goldstandard zur Diagnostik von Ovarialendometriosezysten. Das typische Bild ist durch eine homogene echoarme Struktur gekennzeichnet. Zysten mit einer vergleichbaren Konsistenz und Viskosität können sonografisch ähnliche Bilder erzeugen und müssen deshalb bei der Differentialdiagnostik beachtet werden. In Frage kommen andere hämorrhagische Zysten, mucinöse Kystome aber auch Hämato- oder Pyosalpingen und Keimzelltumoren. Da in Endometriosezysten auch echodichte Strukturen auftreten können, sollte auch an die Möglichkeit von Borderline-Tumoren und an das Ovarialkarzinom gedacht werden. In einer retrospektiven Analyse haben wir die histologischen Befunde von 112 Patienten mit der präoperativen sonografischen Diagnose Ovarialendometriom ausgewertet. In 108 Fällen bestätigte sich die Diagnose. Bei 4 Patienten fand sich keine Enometriosezyste. Die Diagnose in diesen 4 Fällen lautete jeweils einmal Dermoidzyste, Theka-Lutein-Zyste, mucinöses Kystom vom Borderline-Typ sowie Pyosalpinx. Das Ergebenis zeigt, dass die vaginale Sonographie sehr gut geeignet ist, Ovarialendometriome zu identifizieren. Es ist eine kostengünstige und für die Patienten wenig belastende Methode. Es wird eine hohe diagnostische Sicherheit erreicht. Trotzdem muss die differentialdiagnostische Möglichkeit anderer Ovarialbefunde beachtet und bei der Operationsvorbereitung berücksichtigt werden. Zur präoperativen Abklärung ist besonders beim Vorliegen echodichter Innnenwandunregelmäßigkeiten der zusätzliche Einsatz des Farbdopplers sinnvoll. Wird in solchen papillären Anteilen eine verstärkte Vaskularisation gefunden, muss eine einfache Zystenausschälung sehr kritisch betrachtet werden. Bei der Aufklärung der Patienten sollte das mögliche Auftreten unerwarteter Befunde mit besprochen werden.