Zahnmedizin up2date 2008; 2(1): 1
DOI: 10.1055/s-2007-989508
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Søren Jepsen
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Publication Date:
23 January 2008 (online)

ein neues Jahr hat begonnen und vor Ihnen liegt bereits die dritte Ausgabe der Zahnmedizin up2date. Wir freuen uns sehr, dass das Konzept einer wissenschaftlich fundierten und hochaktuellen Fortbildungszeitschrift einen so guten Anklang bei Ihnen gefunden hat. Auch dieses Mal präsentieren wir Ihnen eine Vielfalt praxisrelevanter Fachbeiträge aus unterschiedlichen Bereichen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.

Die Funktion des stomatognathen Systems, definiert als physiologisches Zusammenspiel aller Komponenten des kraniomandibulären Systems, beeinflusst zweifellos alle Aspekte der zahnmedizinischen Tätigkeit. Der Analyse okklusaler Beziehungen in Statik und Dynamik kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Das Autorenteam Reich und Reiber aus Nürnberg und Leipzig beschreibt sehr anschaulich die Rolle von Registraten zu diagnostischen, analytischen und therapeutischen Zwecken im Rahmen der Funktionslehre.

Kieferorthopädische Behandlungen erfahren eine zunehmende Nachfrage auch seitens unserer erwachsenen Patienten. Häufig macht dies eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kieferorthopäden mit Parodontologen, Prothetikern, Implantologen und Kieferchirurgen erforderlich, wie der Autor Fuhrmann aus Halle in seinem Beitrag ausführt. Dass interdisziplinäre Kieferorthopädie oftmals bereits im Kindesalter beginnt und erst nach Beendigung des Wachstums im Erwachsenenalter einen ästhetisch und funktionell perfekten Abschluss findet, wird am Beispiel von Zahnnichtanlagen im Frontzahnbereich eindrucksvoll dargestellt.

Krankheitsbildern, die zahlenmäßig deutlich im Zunehmen begriffen sind und welche die zahnmedizinische Praxis bereits jetzt und in naher Zukunft voraussichtlich noch sehr viel mehr bestimmen werden, sind zwei weitere Beiträge gewidmet.

Das Autorenteam Schwarz und Becker aus Düsseldorf hat sich mit der sehr wichtigen Problematik periimplantärer Entzündungen befasst. Bei einer für das Jahr 2008 prognostizierten Zahl von ca. einer Million inserierten Implantaten in Deutschland und einer geschätzten Inzidenz der Periimplantitis von bis zu 15 Prozent ist mit einer stark zunehmenden Zahl von Spätkomplikationen nach Implantation zu rechnen. Ist bereits eine periimplantäre Entzündung mit Taschenbildung und fortgeschrittenem Knochenabbau eingetreten, so sind die derzeitigen therapeutischen Möglichkeiten unbefriedigend. Umso wichtiger ist die Vermeidung derartiger Komplikationen durch umsichtige Behandlungsplanung und intensive Prophylaxebetreung. Der Beitrag gibt wertvolle Hinweise.

Die Autoren Deschner und Jepsen aus Bonn beleuchten in ihrem Artikel die Wechselwirkungen zwischen Diabetes mellitus und Parodontitis. Die Prävalenz beider chronischer Erkrankungen nimmt in der bundesdeutschen Bevölkerung deutlich zu. In Deutschland leben ca. 6 Millionen Diabetiker, weltweit rechnet die WHO mit einer Verdoppelung der Zahlen bis zum Jahr 2030. Heute gilt die Parodontitis als eine der anerkannten Komplikationen des Diabetes, aber hat auch die Parodontitis wiederum einen negativen Effekt auf die Blutzuckereinstellung bei Diabetikern. Hier ist der ZahnMediziner gefragt, der in Abstimmung mit dem Internisten/Diabetologen einen sehr wichtigen Beitrag zur Verbesserung die systemischen Gesundheit der Patienten leisten kann.

Wir wünschen Ihnen Freude bei der Lektüre der neuen Zahnmedizin up2date und hoffen, dass Sie viele fachliche Anregungen für Ihre Praxistätigkeit finden werden. Auf Ihre Resonanz sind wir gespannt.

Herzlichst Ihr

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Søren Jepsen
Mitherausgeber der Zahnmedizin up2date

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