Zeitschrift für Palliativmedizin 2007; 8(3): 94
DOI: 10.1055/s-2007-990734
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Forschungsförderung
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DFG bewilligt Projekte im Bereich Palliativmedizin

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Publication Date:
24 September 2007 (online)

 

In diesem Jahr hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erstmalig die Förderung für mehrere Projekte aus dem Bereich der Palliativmedizin bewilligt.

Die Lehrstühle Aachen (Prof. L. Radruch), Bonn (Prof. E. Klaschik in Kooperation mit dem Hauptantragsteller für den Bonner Teilantrag Prof. F. Nauck, jetzt Lehrstuhl Göttingen) und Köln (Prof. R. Voltz) werden für ein Gemeinschaftsprojekt unter dem Titel "Das Lebensende gestalten: Vorstellungen von Palliativpatienten zu aktiver Sterbehilfe, zu Patientenverfügungen und Sterbewunsch" für 2 Jahre gefördert. Dieses Forschungsprojekt begegnet der öffentlichen Diskussion, ob und wie einem geäußerten Patientenwunsch begegnet werden kann und der Frage, was die hinter den geäußerten Wünschen stehenden Beweggründe sind und ob sich durch Einbeziehen dieser Beweggründe in die Gespräche mit den Patienten deren Wunsch eventuell verändern könnte. Über diese Themenkomplexe stehen kaum wissenschaftlich abgesicherte empirische Daten zur Verfügung. Der aktuellen, gesellschaftspolitisch hoch relevanten Diskussion soll grundlegende Substanz gegeben werden, indem folgende Fragen beantwortet werden sollen:

Was ist der implizite Auftrag an die Ärzte, wenn der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe geäußert wird? Was wollen Gesunde und Erkrankte in ihrer PV ausdrücken, und was sind ihre Erwartungen an Behandelnde und Begleitende? Wie ist die Praktikabilität und Validität eines Screenings mit einem standardisierten Fragebogen zur frühzeitigen und differenzierten Erkennung des Sterbewunsches?

Die DFG fördert ein weiteres Projekt zur Palliativversorgung von Dr. Nils Schneider, Abteilung für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Mittel wurden für ein 2-jähriges Forschungsprojekt zum Thema "Public-Health-Ziele für die palliative Versorgung im deutschen Gesundheitswesen" bewilligt. Ziel ist es, die Sichtweisen unterschiedlicher Akteure auf der Meso- und Makroebene des Gesundheitssystems (z.B. Verbandsvertreter, politische Entscheidungsträger, Patientenorganisationen) in Hinblick auf die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen transparent zu machen und auf dieser Grundlage weitere Entwicklungsschritte der Palliativversorgung aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive zu formulieren.

Dr. Christoph Ostgathe, Köln

Dr. Nils Schneider, Hannover