Z Gastroenterol 2007; 45 - A_27
DOI: 10.1055/s-2007-992720

Tumorspezifische Aktivierung und gesteigerte Zytotoxizität peripherer T-Lymphozyten nach Laserinduzierter Thermotherapie in Patienten mit Lebermetastasen kolorektaler Karzinome

S Münch 1, J Hänsler 1, TJ Vogl 2, M Ocker 1, EG Hahn 1, T Wissniowski 1
  • 1Medizinische Klinik 1 der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
  • 2Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinik Frankfurt

Hintergrund:

Die chirurgische Resektion kolorektaler Lebermetastasen stellt zur Zeit das einzige kurative Therapieverfahren. Es ist jedoch nicht immer eine operative Therapie möglich, z.B. wenn Metastasen in mehreren Leberlappen gleichzeitig auftreten oder wenn nach der Entfernung eines größeren Leberanteils in der verbliebenen Leber erneut Tumoren auftreten. In diesen Fällen kommen die sogenannten in-situ-Ablationsverfahren als Alternative zum Einsatz, zu denen auch die Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) gehört. Es soll nun untersucht werden, ob durch die Verkochung des Tumors und der damit erzeugten Gewebsnekrose nach LITT die antitumorale Immunität gesteigert werden kann. Bei der Radiofrequenzablation (RFA), ebenfalls ein in-situ-Ablationsverfahren, konnte ein solcher Effekt bereits nachgewiesen werden.

Methoden:

10 Patienten mit Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms wurden mit laserinduzierter Thermotherapie behandelt. Es wurden Blutproben direkt vor und 4 Wochen nach der Behandlung entnommen. Periphere mononukleäre Zellen (PBMC) wurden mittels Dichtegradienten isoliert.

Als Testantigen diente autologes Tumor- und Lebergewebelysat als Negativkontrolle.

Die tumorspezifische Aktivierung von isolierten T-Zellen erfolgte mittel eines Zytokinsekretionsassays. Die Zellen wurden auf CD3, 4 und 8 gegengefärbt und mittels Durchflusszytometrie evaluiert.

Die Zytolyseaktivität wurde mittels Adenylatkinasefreisetzung nach Koinkubation isolierter PBMC mit homonymen Tumorzellen (CaCo2) luminometrisch bestimmt und als RLU ausgedrückt.

Ergebnisse:

Es konnte eine signifikante Steigerung von tumorspezifischen CD3+ Zellen um das über 8 fache (vor LiTT 0,013; +/-0,005/nach LiTT 0,094; +/- 0,003 [p<0,001]), bei CD 4+ um das 10 fache (vor Litt 0,004;+/- 0,003/nach LiTT 0,043; +/-0,018 [p<0,001]) und bei CD 8+ Zellen um das über 11 fache (vor LiTT 0,004; +/-0,002/nach LiTT 0,047: +/-0,017 [p<0,001]) erreicht werden. In der CD4/8 Ratio ergab sich kein signifikanter Unterschied (vor LiTT 1,92; +/-3,29/nach LiTT 1,47; +/- 2,67 [p=0,37]).

Die Zytolyseaktivität wurde nach LITT um den Faktor 1,45 (vor LiTT 3996; +/- 4859/nach LITT 5791; +/- 5715 [p<0,1]) in Bezug auf CaCo2-Zellen erhöht.

Schlussfolgerung:

Patienten mit hepatischen Metastasen eines kolorektalen Karzinoms zeigen eine Erhöhung der zytolytischen Akitivität von T-Zellen und eine signifikante Steigerung von tumorspezifischen CD 3+, CD 4+ und CD 8+ Zellen nach LITT.