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DOI: 10.1055/s-2007-992839
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Stumpfe zerebrovaskuläre Verletzungen - Beurteilung anhand radiologischer Kriterien
Publication History
Publication Date:
23 October 2007 (online)
Obwohl die Katheterangiografie traditionell als definitives Instrument bei der Diagnose stumpfer zerebrovaskulärer Verletzungen (blunt cerebrovascular injuries = BCVI) angesehen wird, gehen A. McKinney et al. davon aus, dass die Entwicklung einer schnelleren, kostensparenden und nichtinvasiven Methode nützlich wäre. In ihrer Studie ermittelten die Radiologen daher die Häufigkeit von BCVIs bei Patienten, bei denen aufgrund rein radiologischer Kriterien der Verdacht auf eine BCVI bestand. Eur J Radiol 2007; 67: 385-393
In die Studie wurden 71 Patienten aufgenommen. Als Kriterium diente dabei die Feststellung von Frakturen per MDCT, die den Carotiskanal bzw. das Foramen transversum beeinträchtigten oder an den Carotiskanal bzw. das Foramen transversum angrenzten oder von Frakturen mit zervikaler Subluxation. In der Studiengruppe wurden insgesamt 112 Frakturen mit Foramenbeteiligung ermittelt und auf dieser Grundlage 108 Katheterangiogramme der Arteria carotis interna (ACI) und der Arteria vertebralis (AV) erstellt.
In der Gesamtzahl der im Studienzeitraum (13 Monate) eingewiesenen Patienten mit stumpfen Verletzungen (n = 2073) betrug, nach CT-Angiografie, die Inzidenz für positive Katheterangiogramme 0,92-1,0% (abhängig vom Gutachter, Cohens Kappa = 0,795). Von den 70 katheteresierten ACIs waren, ebenso abhängig vom Gutachter, 11-12 verletzt, bei 38 AV-Angiogrammen lagen 10-12 Verletzungen vor. Pro Patient ergaben sich 27-30% positive Katheterangiografien von mindestens einem Gefäß. Die Zeit von der Krankenhausaufnahme bis zu den positiven Befunden der Katheterangiografie betrug im Mittel 17,3 h.