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DOI: 10.1055/s-2007-993102
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medizinstudium: „Gefühlte” Belastung als Parameter für die Organisation eines erfolgreichen Curriculums
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. November 2007 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: Die Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) lässt den Medizinischen Fakultäten große Spielräume bei ihrer Umsetzung. Gibt es Parameter, die einfach zu erheben sind und gleichzeitig dazu beitragen, mögliche Fehlentwicklungen schnell zu erkennen?
Methodik: Aus den Ergebnissen einer studentischen retrospektiven Evaluation der Vorklinik im Jahre 2001 wurde deutlich, dass die „gefühlte” Belastung der Studenten in den Semestern 1 bis 4 extrem schwankte. Daraufhin wurde der Unterricht so umstrukturiert, dass möglichst in allen vier Semestern eine gleichartige Belastung gegeben war. Der Erfolg dieser Maßnahmen wurde über sechs Jahre durch kontinuierlich durchgeführte Evaluationen kontrolliert.
Ergebnisse: Im Verlauf von über einem halben Jahrzehnt konnte in Lübeck die „gefühlte” Belastung der Studenten in den vier Semestern der Vorklinik gleichmäßig auf einem optimalen Niveau stabilisiert werden. Gleichzeitig nahm die Zufriedenheit der Studenten mit der Studienorganisation zu und ihre Prüfungsergebnisse verbesserten sich signifikant.
Folgerungen: Der Parameter der „gefühlten” Belastung hat dazu beigetragen, dass Curriculum so weiterzuentwickeln, dass die Lehre in Lübeck deutlich verbessert wurde. Gleichzeitig konnten neue Freiräume für Studenten und Dozenten geschaffen werden, die es ermöglichen, den akademischen Aspekt des Medizinstudiums anspruchsvoller zu gestalten.
Summary
Question: The licensing regulations for doctors (ÄAppO) allow medical faculties a wide range of possibilities in their implementation. Are there parameters which are easy to survey and which at the same time contribute to the speedy detection of possible undesirable developments?
Method: The results of a retrospective student evaluation of the preclinical period clearly revealed that there are extreme fluctuations in the „perceived” stress of students in Semester one to four. In succession, classes were restructured so that stress was as equally balanced as possible throughout the four semesters.
Results: Over a period of half a decade, the „perceived” stress of students in the four semesters of the preclinical period was stabilised at an optimum level. At the same time, the students’ satisfaction with organisation of curriculum increased and their exam results improved significantly.
Conclusions: The parameter „perceived” stress has been conducive to developing the curriculum to such an extent that teaching in Lübeck has improved considerably. Simultaneously, new space for development has been created for both students and lecturers, which makes it possible to shape the academic aspect of medical studies in a more challenging manner.
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Prof. Dr. med. Jürgen Westermann
Dr. rer. nat. Anett Brauner
Institut für Anatomie, Universität zu Lübeck
Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
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