Sportverletz Sportschaden 1996; 10(3): 67-69
DOI: 10.1055/s-2007-993402
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Begleitverletzungen nach OSG-Distorsionen

Accompanying Lesions in Ankle SprainsK. Dann, G. Wahler, N. Neubauer1 , R. Steiner, W. Titze, M. Wagner
  • Unfallchirurgische Abteilung Wilhelminenspital, (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Michael Wagner)
  • 1Zentralröntgeninstitut des Wilhelminenspitals, (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Helmut Umek)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung:

In einer retrospektiven Studie wurden 109 Patienten, die allesamt mit der von C. N. Stover entwickelten Aircast-Schiene wegen einer Bandverletzung nach Supinationstrauma behandelt wurden, im Hinblick auf Restbeschwerden und eventueller übersehener Begleitverletzungen untersucht. 96 (88 %) Patienten waren nach Ausheilung der Bandverletzung beschwerdefrei und wiesen ein sehr gutes Resultat nach dem Zwippscore auf. Lediglich 13 (12 %) Patienten klagten über moderate Beschwerden. Um diese Problemfälle zu evaluieren, führten wir eine klinische Untersuchung nach dem Zwippscore, Kontrollröntgenbilder in zwei Ebenen und ebenso Streßröntgenaufnahmen mit dem Scheuba-Apparat durch. Zusätzlich erfolgte eine MRT-Untersuchung mit einem Siemens Magnetom Impact 1.0 Tesla mit einer 512 × 360 Matrix. Damit konnten wir in 10 von 13 Fällen osteochondrale Läsionen des Sprunggelenks entdecken. In 7 Fällen sahen wir separierte Ossikel im Fibulotalargelenk, in einem Fall wurde eine Fraktur des Prozessus anterius tali, einmal eine posttraumatische Läsion von Talus und Kalkaneus mit einem persistierenden Knochenödem und eine Flake-Fraktur mit posttraumatischer Zyste am Innenknöchel und freiem Gelenkskörper entdeckt. Im Hinblick auf die gefundenen osteochondralen Läsionen und Ossikel im Außenbandapparat wenden wir vermehrt unsere Aufmerksamkeit diesen Verletzungen zu. Wir empfehlen daher nach Abschluß der funktionellen Behandlung, bei anhaltenden Beschwerden eine Objektivierung der Bandstabilität mittels Röntgenstreßaufnahmen, die Anfertigung gezielter Röntgenaufnahmen der Außenknöchelspitze und des Bandapparates, sowie ein MRT zum Ausschluß dieser Läsionen.

Abstract

Functional treatment with the Air Stirrup Ankle Brace recommended by C. N. Stover in 1979 can reduce pathological inversion of the ankle joint. In our retrospective study of 109 patients treated by this kind of ankle brace we found 96 patients (88 %) with excellent results. Only 13 patients (12 %) reported moderate to good results. To detect and characterize their painful conditions of ankles we did a clinical, radiological and MRI-Investigation. In only 2 cases we found a moderate instability after clinical investigation, anterior stress roentgenogram and talar tilt. By using the MRI-investigation 1.0 Tesla with a 512 × 360 Matrix we could find 10 cases with osteochondral lesions of the ankle. In 7 cases there was separated ossicle in the fibulotalar Joint, in 1 case we detected a fracture of the processus anterior tali, in another case we could see a posttraumatic lesion of the talus and calcaneus with bone bruise and at least one osteochondral fracture of the distal tibia. The capability of the MRI to detect particularly osteochondral lesions of the talus and the tibiofibular joint was shown in 10 of 13 cases. Therefore we recommend to do an MRI-investigation on all patients after ankle sprain if there are painful conditions within the ankle after conservative treatment.