Zusammenfassung:
Von 1991 bis 1994 konnten wir 437 verletzte Snowboarder mit einem Durchschnittsalter
von 21,5 Jahren erfassen. 422 (97 %) der Snowboarder verletzten sich durch einen Sturz
und nur 15 (3 %) durch eine Kollision. Die Verletzungen konnten bei 403 (92 %) der
Verletzten ambulant behandelt werden. Nur 34 (8 %) mußten stationär aufgenommen werden
mit einer durchschnittlichen Liegedauer von 4,4 Tagen. Lediglich 127 (29 %) der Verletzten
mußten arbeitsunfähig geschrieben werden, bei einer durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeitsdauer
von 20,57 Tagen. Die obere Extremität ist primäre Verletzungslokalisation mit 345
(51 %) Verletzungen ohne Seitenprädominanz. An der unteren Extremität diagnostizierten
wir 163 (30 %) Verletzungen, wobei in ⅔ der Fälle das linke Bein und in ⅓ das rechte
Bein betroffen war. Lediglich 69 (15 %) Verletzungen des Stammes (Schädel, WS, Thorax,
Abdomen) wurden registriert. Die typische Verletzung beim Snowboarden ist die Verletzung
des Handgelenkes. 182 (27 %) Handgelenksverletzungen wurden diagnostiziert mit 71
Frakturen, diese entsprechen 50 % aller registrierten Frakturen. Das Kniegelenk war
nur bei 109 Patienten (16 %) Verletzungslokalisation, wobei hier 63 Distorsionen (60 %)
der Kniegelenksverletzungen zu finden waren und nur drei Frakturen (3 % der Kniegelenksverletzungen)
sowie zehn Rupturen von Bändern oder Menisken (10 % der Kniegelenksverletzungen).
Der Umstand, mit beiden Beinen am Board fixiert zu sein, erscheint also geradezu protektiv
gegenüber komplexen Knieverletzungen zu wirken. Alle übrigen Körperregionen waren
nur in jeweils weniger als 10 % Verletzungslokalisation.
Abstract
437 snowboard injuries were taken under surveilance in the years 1991 till 1994. The
average age was 21.5 years. 422 (97 %) injuries were caused by a crash, only 15 (3 %)
by a collision. 178 patients (41 %) needed only one single office visit, 259 patients
(59 %) had to undergo longer outpatient treatment (mean 27d). Only 34 patients (8 %)
needed inpatient treatment with an average stay of 4.44 days. 127 patients (29 %)
were on sickleave for several days (mean 20.57 d). The most common diagnosis was a
distorsion 183 (38 %), followed by fractures 148 (31 %) and contusions 98 (21 %).
The upper extremities were the predominant injury site in 51 % (245) with no prevalence
of left or right. The lower extremities were injuried in 34 % (163) with a prevalence
of the left leg ⅔. Head, spine, chest and abdomen were injured in 15 % (69). The typical
snowboarders injury however is an injury of the wrist (182/27 %). Here of 71 (39 %)
were fractures of the distal radius. The knee joint being the second most common injury
sight in 109 (16 %) cases, mainly with sprains (63p/60 %), seldomly with meniscal
tears and/or ligament ruptures (10p/10 %) and rarely fractures (3p/3 %). The fixation
of both legs during snowboarding seems to be protective against complex knee joint
injuries. Other regions were injuried in less than 10 %.