Zusammenfassung:
Dämpfung und Stabilität sind nach wie vor Schlüsselwörter für einen funktionellen Sportschuhbau. Das Ziel dieser Ausführung besteht darin, Möglichkeiten und Grenzen dieser Schuheigenschaften aufzuzeigen und zu diskutieren. Unter Stabilität wird nicht eine Fixierung der Gelenke verstanden (z.B. Skischuh), sondern eine “dynamische Stabilität” im Sinne einer Funktionalität, die den Fuß unter Belastung so unterstützt, daß dabei keine unphysiologischen Bewegungen provoziert werden. Bei der Dämpfung geht es physikalisch darum, (kinetische) Energie zu vernichten. Betrachtet man die erste Kraftspitze beim Joggen, so kann diese durch Verhärten des Sohlenmaterials und ausladende Sohlen problemlos verkleinert werden. Diese Maßnahme verursacht aber Hebel, die einen größeren Bremsweg erzeugen, letztlich die Kraftspitze reduzieren und damit das Gegenteil einer dynamischen Stabilität provozieren. Bisherige Schuhsohlenmaterialien (homogen/isotrop) erzeugen zwar eine “Dämpfung”, verursachen aber gleichzeitig eine Instabilität. Neue Lösungsansätze mit wesentlich aufwendigeren anisotropischen Materialien und Konstruktionen könnten den Weg aus diesem Dilemma heraus aufzeigen.
Abstract
Cushioning and stability are still key words for functionally constructed sport shoes. The goal of this investigation is to present and discuss the possibilities and limits of these shoe properties. Here, stability is not regarded as rigidity (like in a ski boot), but as a “dynamic stability” in the sense of functionality which supports the foot under load in such a manner that no unphysiological movements are provoked. Cushioning (in physics terminology: “damping”) is defined to reduce and eliminate (kinetic) energy. When considering the impact peak in running, this peak can be reduced by using hard shoe soles with large heel flares. However, by doing that, large levers are introduced which produce an increased distance to decelerate the touchdown. This is basically the opposite of dynamic stability. Current shoe sole materials (homogeneous/isotropic) improve the “cushioning” but enhance the instability. New ways of shoe construction using more sophisticated anisotropic materials may lead out of this dichotomy.