Zusammenfassung:
In einer gezielten kinematographischen, dynamographischen und elektromyographischen Untersuchung wurden über 100 experimentelle Skistürze analysiert, um einen systematischen Einblick in die Biomechanik typischer Skiverletzungen zu gewinnen. Der aus der epidemiologischen Untersuchung bekannte Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Auslösezeit der Skibindung und Verletzungsgefährdung der unteren Extremität ließ sich experimentell bestätigen. Die zentrale Bedeutung des M. triceps surae und damit der Achillessehne während des Sturzablaufes, insbesondere bei langsameren Stürzen, konnte anhand der elektromyographischen Ergebnisse verdeutlicht werden. Die Ergebnisse der biomechanischen Modellrechnung lassen die bisherige Einstellpraxis von Skisicherheitsbindungen nach Belastungsgrenzwerten der Tibia zumindest als fragwürdig erscheinen.
Abstract
In an attempt to gain more systematic knowledge of the biomechanical mechanism involved in the genesis of injuries caused by a fall during skiing, we undertook a comprehensive analysis of more than 100 experimental ski falls simulated under controlled conditions. The well-known relation between speed, release time of the ski binding and injury risk of the lower extremity was confirmed by our experimental results. The EMG investigations revealed the central importance of the musculus triceps surae, and hence of the Achilles tendon, during a fall. The results of our biomechanical model indicate that the present method of setting the ski binding according to the tibial strength, is rather questionable, to say the least.
