Krankenhaushygiene up2date 2008; 3(2): 173-187
DOI: 10.1055/s-2007-995710
Technische und bauliche Aspekte

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beatmungsfilter, Atemgasbefeuchtung und Medikamentenverneblung

Norbert  Schwabbauer, Arnold  Kaltwasser, Matthias  Trautmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Juni 2008 (online)

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Kernaussagen

Empfehlungen der Autorengruppe zur Thematik Atemgaskonditionierung und Aerosoltherapie:

  • Schlauchsysteme sollten generell so wenig wie irgend möglich geöffnet werden („Don't break the circuit!”).

  • Trockene Schlauchsysteme ohne Wasserfallen reduzieren die Anzahl potenziell septischer Prozeduren. Diese Tatsache lässt ihren Einsatz auch ohne Unterstützung durch eindeutige Studien sinnvoll erscheinen.

  • Geschlossene Absaugsysteme sind zur endotrachealen Absaugung vorzuziehen.

  • Die Medikamentengabe sollte, wenn möglich, über ein geschlossenes System erfolgen (MDI-Port).

  • Die Methode der Atemgaskonditionierung hat keinen nachgewiesenen Einfluss auf die VAP-Inzidenz. Die Entscheidung, für eine aktive oder passive Befeuchtung muss sich an der pulmonalen Problematik des Patienten orientieren.

  • Die Kombination von Aktivbefeuchter und HME birgt keine infektionspräventiven Vorteile. Die negativen mechanischen Eigenschaften (Totraum /Widerstand) müssen zwingend beachtet werden.

  • Angefallenes Kondensat muss unter kontaminationsfreien Bedingungen aus dem Schlauchsystem und den Wasserfallen entfernt werden.

  • Eine Anpassung der Atemgaskonditionierung ist dem Vernebeln von NaCl oder Aqua dest. vorzuziehen.

  • In-line Vernebler müssen nach Gebrauch aus dem Schlauchsystem entfernt und aufbereitet oder kontaminationsfrei gelagert werden.

  • Mehrfachverwendungen von Schlauchsystemen in der Anästhesie erfordern gleichzeitigen Einsatz von HME mit Filtrationsmedien (HME-F).