Abstract
Needs for help and support were examined in 153 schizophrenic patients who had been being hospitalized for more than 6 months. In an operationalized and systematic way, needs as viewed by patients and their therapists were assessed using the Berliner Bedürfnis Inventor. In general as well as regarding single domains of life therapists stated significantly more needs than the patients; the agreement between patients' and therapists' views was very low. Frequency of needs as expressed by the patients was correlated with self-rated complaints, but not with observer ratings of psychopathology. Needs were mostly met by medical and social institutions according to the patients' statements. Patients reported more often than their therapists that adequate help and support was not provided in some areas despite an existing need. Clinical and research implications of the findings are discussed.
Zusammenfassung
Untersucht wurden die Bedürfnisse nach Hilfe und Unterstützung von 153 schizophrenen Patienten, die länger als1/2 Jahr in stationärer, psychiatrischer Behandlung waren. Die Bedürfnisse wurden systematisch und operationalisiert mit dem Berliner Bedürfnis-Inventar erhoben und mit den Einschätzungen der Behandler verglichen. Die Behandler sahen sowohl insgesamt als auch in einzelnen Lebensbereichen deutlich mehr Bedürfnisse als die betroffenen Patienten äußerten; die Übereinstimmung von Patienten- und Behandlersicht war sehr gering. Die Anzahl der von Patienten geäußerten Bedürfnisse korrelierte signifikant mit den subjektiv geäußerten Beschwerden, nicht aber mit der fremdbeurteilten psychopathologischen Symptomatik. Die nach eigener Einschätzung benötigte Hilfe wurde überwiegend von sozialen oder medizinischen Institutionen gewährt. Häufiger als ihre Behandler meinten die Patienten, daß sie in bestimmten Bereichen trotz eines bestehenden Bedürfnisses keine entsprechende Hilfe erhielten. Die Bedeutung der Befunde für Praxis und Forschung wird diskutiert.
