Transsubjektive Praxis im schizophrenen Wahn

Abstract

In schizophrenic delusion, the world of other humans is not so much the scope of events and actions; the patient rather sees himself as actually related to others, while including "the other persons" in the delusion of persecution as a crucial point of reference. Delusion, therefore, has a referential structure. When analysing the referential structure of "being persecuted", it is shown to be unilaterally transitive, the patient being, however, the ontological first reference point. The relationship to others in schizophrenic delusion cannot, however, achieve intersubjectivity; its significance is merely trans-subjective.

Zusammenfassung

Die mitmenschliche Welt ist nicht nur der Ereignis- und Austragungsort des schizophrenen Wahnes. Vielmehr wird der mitmenschliche andere als Bezugspunkt explizit in den Wahn einbezogen, der Wahn hat damit eine Beziehungsstruktur. Bei der Analyse der relationalen Struktur des ,,Verfolgtwerdens'' zeigt sich ein einseitig transitives Gerichtetsein auf den Kranken, dennoch hat dieser in der Beziehungsstruktur ontologischen Vorrang. Das Bezogensein auf andere im schizophrenen Wahn bedeutet damit aber keine eigentliche Intersubjektivität, dem Kranken verbleibt nur die Möglichkeit transsubjektiver Praxis.