Laryngorhinootologie 1999; 78(1): 36-40
DOI: 10.1055/s-2007-996826
Onkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Induktion einer antitumoralen Immunantwort im Mausmodell nach Vakzinierung mit B7.1 exprimierenden Tumorzellen*

Induction of an Antitumor Immune Response in a Mouse Model alter Vaccination with B7.1 Expressing Tumor CellsB. Wollenberg1 , S. Lang1 , T. Friess2 , K. Naujoks2 , A. Mayer1 , E. Kastenbauer1 , R. Zeidler1
  • 1Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern, München (Direktor: Prof. Dr. E. Kastenbauer).
  • 2Boehringer Mannheim Therapeutica Penzberg, Penzberg
* Herrn Prof. Dr. H. H. Naumann zum 80. Geburtstag gewidmet. Auszugsweise vorgetragen auf derotorhinologischen Gesellschaft zu München, Dezember 1998.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Induktion einer antitumoralen Immunantwort im Mausmodell nach genetischer Modifikation muriner Plattenepithelkarzinomzellen. Hierzu wurde das kostimulatorische Molekül B7.1 in die Tumorzellinie SCCVII/SF transfiziert, um den Tumor einer geordneten T-Zellerkennung zugänglich zu machen und die Ausbildung eines immunologischen Gedächtnisses zu fördern. Während eine Kohorte immunkompetenter Mäuse C3H/HeN mit B7.1-exprimierenden Tumorzellen geimpft wurde, wurden der Kontrollgruppe parentale, also B7.1 negative Tumorzellen injiziert. In einem zweiten Schritt wurden derart immunisierte Mäuse erneut mit parentalen Tumorzellen inokkuliert und das Tumorwachstum vergleichend zu einer Kontrollgruppe beobachtet. Es zeigte sich, dass eine Impfung mit B7.1 tragenden Tumorzellen das direkte Auswachsen applizierter Tumorzellen verhindern kann. Durch eine derartige Immunisierung wird ein immunologisches Gedächtnis erzeugt, welches bei Tumorexposition mit nicht B7.1 tragenden Tumorzellen das Auswachsen des Rezidiv-Tumors deutlich verzögert. Die Vakzinierung mit B7.1 tragenden Tumorzellen führte in diesem Tiermodell zu einer partiell protektiven Immunität, wie sie bislang für Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches noch nicht gezeigt werden konnte.

Summary

The aim of the study was the induction of an antitumor immune response by genetic modification of tumor cells. This was done by transfecting the costimulatory molecule B7.1 into a murine tumor cell line SCCVII/SF in order to increase T cell recognition and to install an immunologic memory. One cohort of immunocompetent mice C3H/HeN were injected with B7.1 expressing tumor cells, while the control group received parental B7.1 negative tumor cells. In a second step those immunized mice were rechallenged by parental tumor cells and tumor growth was compared to a new control group. Transfection with B7.1 prohibits outgrowth of the SCCVII cell line. Animals that have been vaccinated in this way are partially immune towards a secondary exposition to B7.1 negative tumor cells. Outgrowth of this recurrent tumor is slowed down. Such an immunization builds up an immunologic memory. Vaccination with B7.1 expressing tumor cells lead to a partial protective tumor immunity in the SCCVII- C3 H/HeN mouse model.