Zusammenfassung
Hintergrund: Fisteln zwischen der Trachea und den großen oberen Thoraxgefäßen stellen eine sehr
seltene Komplikation nach hals- und thoraxchirurgischen Eingriffen dar. Ätiologisch
kommen vor allem Eingriffe an der Trachea in Verbindung mit entzündlichen Komplikationen
in Frage. Das Auftreten einer solchen Fistel zwischen Trachea und Truncus brachiocephalicus
wird als bisher nicht beschriebene Komplikation nach einer trachealen Stentbehandlung
dargestellt und analysiert. Fallschilderung: Eine im Verlauf mehrfacher operativer Korrekturen eines kongenitalen Herzfehlers
entstandene Trachealstenose wurde über einen Zeitraum von 12 Jahren durch verschiedene
trachealchirurgische Eingriffe behandelt, und zuletzt mit einer Montgomerykanüle versorgt.
Aufgrund einer Arrosion der trachealen Schleimhaut am unteren Kanülenende entwickelte
sich eine Fistel zwischen der proximalen Trachea und dem Truncus brachiocephalicus,
an der die Patientin infolge einer akuten trachealen Blutung verstarb. Schlußfolgerung: Bei Langzeitbehandlungen von Trachealstenosen muß bei trachealen Blutungen an die
Möglichkeit einer tracheoarteriellen Fistel gedacht werden. Daher sollten bei allen
Stentbehandlungen regelmäßige endotracheale Kontrollen mit einem Stentwechsel durchgeführt
werden. Bei Auftreten von trachealen Blutungen während einer Stentbehandlung sollten
diese sofort endoskopisch abgeklärt werden. Der dann erforderliche Stentwechsel ist
nur an entsprechend ausgestatteten Kliniken, interdisziplinär durch HNO- und thorax-/gefäßchirurgische
Operateure durchzuführen.
Summary
Background: Fistulas between the trachea and innominate artery are rare but devasting complications
that usually occur following tracheotomies. Methods: One case a fistula after long-term treatment of a tracheal stenosis with an Montgomery
silastic tube was analyzed. A literature review of the different strategies in diagnosis
and treatment of this complication was undertaken. Results: In the present case, the fistula occured after long-term treatment of tracheal stenosis
with silastic tubes (Montgomery). Summarizing our experience with this case and a
review of the literature, it can be concluded that: Fistulas most frequently occur
following tracheostomy or tracheal reconstructive surgery. Frequent bronchoscopic
examination during long-term treatment of tracheal stenosis with silastic tubes is
essential. Even minor tracheal hemorrhage in such cases must be thoroughly examined.
In case of fistula hemorrhage, the most effective treatment consists of direct local
compression, best obtained with a well placed respiration tube. Conclusion Fistulas between the trachea and innominate artery constitute a rare but possible
complication after tracheal stenosis treatment.
Schlüsselwörter
Trachealstenose - Stents - Fistel - Truncus brachiocephalicus (A. anonyma)
Key words
Tracheal stenosis - Stents - Brachiocephalic trunc - Tracheal fistula