Laryngorhinootologie 1994; 73(4): 179-182
DOI: 10.1055/s-2007-997106
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Thyreoidektomie und Nervus recurrens*

Thyroid Surgery and the Recurrent Laryngeal NerveR. Grossenbacher, A. Moser
  • Klinik für Ohren-Nasen-Halsheilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Kantonsspital St. Gallen (Chefarzt: Prof. Dr. R. Grossenbacher)
* Auszugsweise vorgetragen an der 80. Frühjahrsversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Oto-Rhino-Laryngologie, Hals- und Gesichtschirurgie, Juni 1993 in Luzern.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die iatrogene Läsion des Nervus recurrens ist zweifellos das chirurgische Hauptproblem bei der Strumektomie. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es deshalb, die Häufigkeit von Rekurrensparesen bei 56 konsekutiven Patienten, welche während den vergangenen 2 Jahren an unserer Klinik strumektomiert wurden, aufzulisten und einen Vergleich mit Arbeiten anderer Autoren anzustellen. Der N. recurrens wird grundsätzlich dargestellt und ähnlich wie der N. facialis bei der Parotischirurgie elektrisch stimuliert. 4 Rekurrensparesen waren vorbestehend, 6 transitorische Paresen sind postoperativ aufgetreten. Die Paresen waren stets nur einseitig. Zweimal war die Lähmung bleibend, weil der Nerv aus kanzerologischen Gründen reseziert werden mußte. Viermal handelte es sich lediglich um eine Neurapraxie, welche sich innerhalb von 14 Tagen vollständig erholte. Werden die vorliegenden Paresenraten mit anderen Publikationen verglichen, kann gezeigt werden, dass die Komplikation einer bleibenden Stimmbandparese bei Operationstechniken, bei welchen der Nerv dargestellt wird, deutlich seltener vorkommt.

Summary

latrogenic injury of the recurrent laryngeal nerve is doubtless one of the main problems in thyroid surgery. 56 consecutive patients, which have undergone surgical treatment for thyroid disease over the past two years are analysed. The recurrent laryngeal nerve is routinely exposed during thyroid surgery in order to decrease the incidence of recurrent nerve lesions. Four patients had an unilateral paralysis prior to the Operation. Six patients showed a paralysis after the surgical intervention, two of whom had a Carcinoma, where the nerve had to be resected. The residual four cases had only a transitory functional loss of one vocal cord which recovered within two weeks. We are convinced that the incidence of permanent nerve injury can be greatly decreased by exposure of th recurrent laryngeal nerve during thyroid surgery.