Laryngorhinootologie 1992; 71(1): 64-67
DOI: 10.1055/s-2007-997247
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hörgeräteversorgung beim resthörigen Kleinkind und Abgrenzung zum Einsatz von Kochleaimplantaten*

Hearing Aid Fitting in Children with Residual Hearing and Implications for Cochlear ImplantationR. Arold, G. Sesterhenn, St. Tiesing
  • Universitäts-HNO-Klinik Tübingen, Abteilung Phoniatrie (Direktor Prof. Dr. R. Arold)
* Herrn Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. D. Plester zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei der Versorgung resthöriger Kinder mit Hörgerät wurde bisher davon ausgegangen, dass Ausgangsleistungen über 125 dB unbedingt zu vermeiden wären, um das Gehör nicht weiter zu schädigen. Wir gehen davon aus, dass diese Gefahr in der Vergangenheit überschätzt worden ist. Es wird eine Strategie vorgeschlagen, welche es erlauben soll, ein Restgehör optimal auszunutzen und gleichzeitig das Risiko einer weiteren Gehörschädigung auf ein Minimum zu begrenzen.

Gleichzeitig wird die Frage des möglichst frühzeitigen Einsatzes von Kochleaimplantaten diskutiert. Durch den Einsatz von hochverstärkenden Hörgeräten wird die Forderung nach möglichst frühzeitiger Implantation deutlich entschärft und die Grenzen zwischen Einsatz von Hörgerät und Kochleaimplantat zu größeren Hörverlusten hin verschoben.

Summary

Hearing aid fitting in children with profound sensorineural hearing loss (greater than 90 dB) has been regarded as problematic because of the risk of a further hearing aid induced damage. Maximal Output levels of 125 dB (SPL) were the upper limit in such cases. We believe, that the danger of a further damage to hearing as a consequence of too high Output levels has been overestimated. We therefore offer a strategy which may make it possible, to benefit from high Output levels (up to 140 dB (SPL)) and at the same time may reduce the risk of further hearing damage. Furthermore the limit between hearing aid fitting an cochlear implantation is discussed.