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DOI: 10.1055/s-2007-997707
Eine neue Methode zur Messung der Innenohrdurchblutung mit Hilfe farbiger Mikrosphären*
A New Method for Measuring Cochlear Blood Flow by means of Coloured Microspheres * Auszugsweise vorgetragen auf der 65. Jahresversammlung der Deutsehen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Um die vaskulären Faktoren beim Hörsturz untersuchen zu können, haben wir eine neue Methode entwikkelt, die es am Versuchstier erlaubt, mit Hilfe farbiger Mikrosphären, den regionalen Blutfluß in der Cochlea zu messen. Neuseelandkaninchen wurden i. v. mit Chloralose anästhesiert, tracheotomiert und volumenkontrolliert beatmet. Blaue bzw. gelbe Mikrosphären wurden zu Versuchsbeginn sowie nach 2 h in die linke Herzkammer injiziert. Die Mikrosphären (15µm) können das Kapillarbett nicht passieren und verteilen sich so proportional zum Blutfluß im Gewebe. Parallel zur Injektion wird eine arterielle Referenzprobe mit konstanter Geschwindigkeit abgenommen. Setzt man die Anzahl der Mikrosphären in der Referenzprobe ins Verhältnis zu der Anzahl der Sphären im zu untersuchenden Organ, ist es möglich, den absoluten Blutfluß zu bestimmen. Die verwendeten farbigen Mikrosphären besitzen eine definierte Farbstoffmenge, so dass aus der Extinktion pro Volumen auf die Anzahl der Mikrosphären rückgeschlossen werden kann. Dieses Verfahren wurde zur Bestimmung der Anzahl der Mikrosphären in der Referenzprobe angewendet. Am Versuchsende wurden die Felsenbeine entnommen, fixiert und in EDTA entkalkt. Die Cochlea wurde freipräpariert und in KOH aufgelöst. Die Mikrosphären in der Cochlea wurden filtriert und für beide Farben mikroskopisch auf einem Raster ausgezählt. Bei insgesamt 20 Messungen wurde ein mittlerer Blutfluß von 4,0 ± 1,3 µ/min/Cochlea errechnet. Zu Beginn des Versuches (n=10; 3,8 + 1,1 µ/min) und nach 2 h (n =10; 4,3 ± 1,3 µ/min) wurden vergleichbare Werte der Innenohrdurchblutung festgestellt. Der regionale Blutfluß in der rechten (n=10; 4,3 ± 1,3µ/min) und linken Cochlea (n =10; 3,7 ± l,2µ/min) war vergleichbar. Für die Bestimmung der regionalen Durchblutung ist die Mikrosphä-ren-Methode der Goldstandard. Selbst in einem so kleinen Areal wie der Cochlea ist eine gute reproduzierbare, mehrfache, quantitative Messung der regionalen Durchblutung möglich.
Summary
The pathogenesis of sudden hearing loss is as yet unknown. Vascular disturbances are thought to play a major role, but they cannot be diagnosed clinically. We have therefore developed an animal model which allows measurements of the cochlear blood flow (CBF) and function. For CBF measurements a new technique based on coloured microspheres was developed. New Zealand rabbits were anaesthetised, ventilated and blood pressure and heart frequency were continuously monitored. 6×106 microspheres of one colour were injected in the left ventricle; different colours are available and allow multiple measurements. The amount of microspheres trapped in the capillary bed of the cochlea depends on the regional blood flow. An arterial reference blood sample makes it possible to calculate absolute values of the regional blood flow in the cochlea. The amount of microspheres trapped in the cochlea was determined microscopically after dissecting, dissolving and filtrating the cochlea. Measurements of the CBF in a control group (5 rabbits, 10 inner ears) at the beginning and after 120 minutes were performed. Mean CBF was 3.8 ± 1.1µ/min and 4.3 ± 1.3µl/min. The coloured microsphere technique allows repeated measurements of the CBF with good reproducibility and an acceptable standard deviation. CBF can be measured in absolute values, which is of advantage for determining a lower limit of the CBF for the cochlea function.
Schlüsselwörter
Mikrozirkulation - Cochlea - Mikrosphären
Key words
Microcirculation - Cochlea - Microspheres