Laryngorhinootologie 1991; 70(9): 515-517
DOI: 10.1055/s-2007-998088
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Amalgamtätowierung - eine wichtige Differentialdiagnose zum malignen Melanom der Mundschleimhaut

Amalgam Tattoo - An Important Differential Diagnosis to Malignant Melanoma of the Oral MucosaP. Tolsdorff, K. H. Schützenberger
  • Dr. Tolsdorff, Arzt für HNO-Krankheiten und Plastische Operationen, Bad Honnef
  • Dr. K. H. Schützenberger, Zahnarzt, Oralchirurgie, Bad Honnef
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Amalgamtätowierungen der Mundschleimhaut, die bei etwa 8% aller Patienten zu finden sind, sind aufgrund ihrer häufig multilokularen Lokalisation an typischer Stelle in der Nähe amalgamgefüllter Zähne in der Regel einfach zu diagnostizieren. In bezug auf das maligne Melanom der Mundschleimhaut, das besonders häufig im Bereich der Gingiva auftritt und nach Bork, Hode und Körting eine Häufigkeit von etwa 1,6% hat, kann es beim Fehlen jeglicher amalgamhaltiger Füllungen zu differentialdiagnostischen Schwierigkeiten kommen. Der vorliegende Fall zeigt, dass in diesen Fällen eine sorgfältige Anamnese und Befunderhebung in Kooperation mit dem zahnärztlichen bzw. kieferchirurgischen Kollegen unter Umständen eine frühere retrograde Wurzelfüllung mit Amalgam bei inzwischen extrahiertem Zahn als Ursache aufdecken kann.

Summary

Amalgam tattoos develop as an amalgam deposit often as a result of continuous contact between an amalgam filling and the gingiva or amalgam fragments embedded in the oral tissue during dental filling or surgical operations. Sometimes fragments of amalgam restorations are broken off during extraction and embed in the adjacent soft tissue. In our case a small piece of amalgam had broken off during an extraction after retrograde filling up this tooth some years before following a resection of the dental root. Embedded in the depth of the bony resection cavity the piece of amalgam had produced the amalgam tattoo 13 years later.