Zusammenfassung
Amalgamtätowierungen der Mundschleimhaut, die bei etwa 8% aller Patienten zu finden
sind, sind aufgrund ihrer häufig multilokularen Lokalisation an typischer Stelle in
der Nähe amalgamgefüllter Zähne in der Regel einfach zu diagnostizieren. In bezug
auf das maligne Melanom der Mundschleimhaut, das besonders häufig im Bereich der Gingiva
auftritt und nach Bork, Hode und Körting eine Häufigkeit von etwa 1,6% hat, kann es beim Fehlen jeglicher amalgamhaltiger
Füllungen zu differentialdiagnostischen Schwierigkeiten kommen. Der vorliegende Fall
zeigt, dass in diesen Fällen eine sorgfältige Anamnese und Befunderhebung in Kooperation
mit dem zahnärztlichen bzw. kieferchirurgischen Kollegen unter Umständen eine frühere
retrograde Wurzelfüllung mit Amalgam bei inzwischen extrahiertem Zahn als Ursache
aufdecken kann.
Summary
Amalgam tattoos develop as an amalgam deposit often as a result of continuous contact
between an amalgam filling and the gingiva or amalgam fragments embedded in the oral
tissue during dental filling or surgical operations. Sometimes fragments of amalgam
restorations are broken off during extraction and embed in the adjacent soft tissue.
In our case a small piece of amalgam had broken off during an extraction after retrograde
filling up this tooth some years before following a resection of the dental root.
Embedded in the depth of the bony resection cavity the piece of amalgam had produced
the amalgam tattoo 13 years later.